Dem Zentralbetriebsrat der steirischen Kages reicht es: Nun wurde ein Maßnahmenpaket an die Politik übermittelt. Und sogar Proteste sind jetzt angedacht.
Die Stimmung innerhalb der Belegschaft habe sich zuletzt noch einmal „gewaltig zum Negativen verändert“, berichtet Betriebsrat und FSG-Vorsitzender Georg Maringer – „dabei war sie schon während der Corona-Pandemie denkbar schlecht“.
Der Schuh würde an immer mehr Stellen drücken: „Gehälter, Vordienstzeiten, Arbeitslast, Dokumentationsaufwand, fehlende Wertschätzung und und und – die Mitarbeiter sind mental und körperlich ausgebrannt“, ist auch Michael Tripolt (FCG), Zentralbetriebsrat der steirischen Landeskrankenhäuser, in höchster Alarmbereitschaft.
Alle drei Monate ein Prozent weniger Pfleger
Was den Mediziner besonders stört: „Wir verzeichnen mittlerweile in der Kages einen Nettoverlust an Diplomkrankenpflegern von durchschnittlich einem Prozent pro Quartal – und trotz der vielen Abgänge sowie der wachsenden Unzufriedenheit der zurückbleibenden Mannschaft haben Management und Eigentümer (Land Stmk., Anm. d. Red.) bis heute keinen Krisenplan vorgelegt. Wir bluten aus, und alle schauen dabei zu“, findet Tripolt ungewöhnlich scharfe Worte.
Das Missmanagement der Verantwortungsträger hätte verheerende Auswirkungen auf die Patienten: „Irgendwann lässt sich der Mitarbeiter-Mangel nicht mehr wegorganisieren, das heißt, eher früher als später werden wir unseren Versorgungsauftrag nicht mehr erfüllen können“, sagt Tripolt.
Auf Verhandlungsrunden könnten Proteste folgen
Drei zentrale Punkte als Sofortmaßnahmen sollen nun in einer ersten Verhandlungsrunde mit den zuständigen Politikern nächste Woche diskutiert werden – Tripolt: „Da geht es etwa um eine rasche strukturelle Erhöhung der Grundgehälter aller Gesundheitsberufe sowie die sofortige Umsetzung der ausverhandelten Vordienstzeitenregelung.“ Auf eine Reduzierung des Dokumentationsaufwandes wird ebenso gedrängt.
Proteste am 12. Mai?
Neben Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß von der ÖVP nimmt man auch Personallandesrat Werner Amon (ebenfalls ÖVP) und den roten Finanzreferenten Anton Lang in die Pflicht. Laut Gewerkschafter halte man sich „sicherheitshalber“ bereits den 12. Mai für einen Protestmarsch frei.
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