Fatale Raketenangriffe

Slowjansk: Zahl der toten Zivilisten steigt auf 9

Ausland
15.04.2023 10:59

In den vergangenen 24 Stunden haben russische Truppen neun Luft- und 19 Raketenangriffe auf die ukrainischen Städte Slowjansk und Kramatorsk durchgeführt - 13 davon mit S-300-Systemen. In Slowjansk sollen nach Angaben des regionalen Gouverneurs Pawlo Kyrylenko dabei mindestens neun Zivilisten getötet und 21 Personen verletzt worden sein. Besonders tragisch: Das jüngste Opfer wurde nur zwei Jahre alt.

Derzeit ist die Wahrscheinlichkeit von Raketenangriffen in der gesamten Ukraine hoch. Die Russen konzentrieren ihre Hauptanstrengungen darauf, in Richtung Limansk, Bachmut, Awdijwka und Marijnsk vorzudringen. Besonders schwer wurde Slowjansk getroffen. Tief bestürzt äußerte sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und meinte in Richtung Russland: „Der teuflische Staat demonstriert einmal mehr sein Wesen.“

Selenskyj über Russland: „Dies ist ein böser Staat“
Er sprach den Angehörigen sein Beileid aus und schrieb in einem Beitrag, der von Aufnahmen eines beschädigten Gebäudes begleitet wurde: „Er (der russische Präsident Wladimir Putin - Anm. d. Red.) tötet einfach Menschen am helllichten Tag. Ruinieren, zerstören alles Leben.“ In seiner nächtlichen Videoansprache sagte Selenskyj, dass im Vorfeld der orthodoxen Ostergottesdienste an diesem Wochenende keine einzige Stunde „ohne russische Morde und Terror“ vergangen sei. „Dies ist ein böser Staat“, wiederholte der Präsident, „und er wird der Verlierer sein. Der Sieg ist unsere Pflicht angesichts dieser Art von Menschlichkeit“.

Apartmentblocks und Privathäuser beschädigt
Gouverneur Kyrylenko führte im staatlichen Fernsehen aus, dass sieben russische S-300-Raketen abgefeuert worden seien. Eine S-300-Rakete habe fünf Apartmentblocks und fünf Privathäuser beschädigt. Es werde nach sieben Menschen in den Trümmern gesucht. Slowjansk liegt im ukrainisch kontrollierten Teil der Region Donezk rund 45 Kilometer nordwestlich der seit Monaten heftig umstrittenen Stadt Bachmut. Laut russischen Militärangaben rückten Soldaten der als besonders grausam geltenden Söldnertruppe Wagner am Freitag weiter in die Stadt vor. Kiew schickte indes Verstärkung nach Bachmut.

Die Region Donezk gehört zu den vier ukrainischen Gebieten, deren Annexion Putin im September vermeldet hatte, obwohl Moskau die Gebiete nur teilweise unter Kontrolle hat. Die russischen Angriffe dort richteten sich seit dem Beginn der Invasion in der Ukraine im Februar des Vorjahrs auch gegen die zivile Infrastruktur. Es kam auch zu zivilen Opfern.

Ministerpräsident: Gegenoffensive wird bald stattfinden
Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal gab unterdessen nach einer Woche mit Gesprächen in Washington weitere Hilfszusagen im Volumen von fünf Milliarden Dollar bekannt. Er sprach am Rande der Frühlingstreffen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank mit Vertretern dieser beiden Institutionen wie auch der Europäischen Investitionsbank und führenden US-Vertretern. „Die internationalen Partner haben uns ihre langfristige Unterstützung zugesichert“, sagte Schmyhal.

Auch versicherte er, dass Kiew in nächster Zeit eine Gegenoffensive durchführen würde - nichts könne ihre Pläne durchkreuzen. „Unser Ziel ist der Sieg, unser Ziel ist die Befreiung der ukrainischen Gebiete innerhalb der Grenzen von 1991“, führte er fort. 

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