Schönste Wanderrouten

Ein Naturjuwel an der Staatsgrenze

Vorarlberg
15.04.2023 18:25

Von Mauren im Fürstentum Liechtenstein geht es gemütlich durch das Naturschutzgebiet bis zum Egelsee. Dieser wurde 2012 nach fast 200 Jahren revitalisiert und ist heute ein Biotop für zahlreiche Vogelarten, aber auch eine wunderschöne Wanderroute.

Idyllisch und grenznah gelegen zwischen Mauren und Schaanwald im Fürstentum Liechtenstein befindet sich das „Vogelparadies Birka“. Die Anlage wird vom Ornithologischen Verein Mauren (OVM) betreut. Dieser fördert seit seiner Gründung 1963 die Vogelkunde sowie den Schutz und die Pflege von Wildvögeln und engagiert sich darüber hinaus in der Kaninchen- und Geflügelzucht. Zudem unterstützt der Verein andere Naturschutzorganisationen, nimmt verletzte und verwaiste Vögel in Pflege und vermittelt artgerechtes Futter.

Rund um den Egelsee gibt es noch etliche andere Tümpel und Bächlein. Für viele Vögel ist das Gebiet ein echtes Paradies. (Bild: Bergauer Rubina)
Rund um den Egelsee gibt es noch etliche andere Tümpel und Bächlein. Für viele Vögel ist das Gebiet ein echtes Paradies.

Der Vogelpark, in dem derzeit rund 140 Tiere untergebracht sind, liegt am Rande des Naturschutzgebietes und ist ein bekanntes Ausflugsziel. Der Künstler Willie Meier (gest. 2015), der ebenfalls Mitglied des Ornithologischen Vereins war, stattete die Anlage mit mehreren bildhauerischen Kunstwerken aus. Am westlichen Rand des Parks gibt es zudem einen schön gestalteten Spielplatz sowie einen kleinen Streichelzoo.

Tiips und Infos

Typ: ausgedehnter Spaziergang
Dauer: ca. 1 - 1.5 Stunden oder je nach Variante
Ausgangspunkt: Vogelparadies Birka, Mauren (FL)
Ausrüstung: Laufschuhe, dem Wetter angepasste Kleidung, eventuell Fernglas, um Wildvögel beobachten zu können
Einkehrmöglichkeiten: kleiner Kiosk beim „Vogelparadies“, ansonsten gibt es etliche Gaststätten in Mauren und Feldkirch
Öffentl. Verkehrsmittel: Buslinie 11 ab Busplatz Feldkirch bis Mauren Post

Vom „Vogelparadies Birka“ lässt sich eine einfache und schöne Tour durchs Maurer Riet unternehmen, dabei wird auch die grüne Grenze nach Vorarlberg überschritten. Man startet auf dem Josef-Murr-Weg nordwärts in Richtung Egelsee. Das kleine Sträßchen ist nach einem österreichischen Studienrat und Botaniker (6. Juni 1864 bis 4. Januar 1932) benannt. Der Tiroler begann sich bereits während seiner Schulzeit intensiv mit der heimischen Flora zu befassen und wurde mit 23 Jahren Lehrer für Latein und Griechisch. Sein Lehrberuf führte ihn von Innsbruck über Trient und Linz bis nach Feldkirch. Im Zuge seines Lebens verfasste der Botaniker mehrere Werke, unter anderem eine mehrteilige „Neue Uebersicht über die Farn- und Blütenpflanzen von Vorarlberg und Liechtenstein“. Um Murrs Wirken in der Region zu ehren, wurde der Weg durch das Naturschutzgebiet zwischen Vorarlberg und Liechtenstein nach ihm benannt. Diesem folgt man nun geradewegs, bis der Schilfgürtel des Egelsees in Sicht kommt.

Nach fast 200 Jahren revitalisiert 
Der Rückhalteteich ist das Resultat eines grenzüberschreitenden Hochwasserschutzprojekts der Stadt Feldkirch und des Fürstentums Liechtenstein und wurde 2012 fertig gestellt. Ursprünglich handelte es sich um einen Gletscherrandsee, der allerdings um 1830 trockengelegt wurde und in der Folge versumpfte. Nach fast 200 Jahren wurde das Revitalisierungsvorhaben gestartet, welches rund 2,9 Millionen Euro kostete. Heute schützt der wiederbelebte Egelsee die Gemeinden Eschen und Mauren vor Schäden durch Starkregenereignisse.

Die Staatsgrenze zwischen dem Fürstentum und dem Ländle verläuft direkt durch das Gewässer. Der See bietet seit seiner Renaturierung neuen Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen und ist zu einem beliebten Naherholungsgebiet avanciert. Im Uferbereich haben sich naturnahe Gewässerrandstrukturen aus Röhrichten, Hochstaudenfluren und Feuchtwiesen gebildet. Diese sind wertvolle Ruhezonen für Wasservögel und Bodenbrüter. Bis dato wurden über 50 verschiedene Vogelarten beobachtet, somit stellt der Egelsee eines der wichtigsten Biotope der Region dar. Je nach Jahreszeit lassen sich große Gruppen von Störchen beobachten. Meist einzeln anzutreffen sind hingegen die Graureiher, auch Fischreiher genannt. Ruhig stakst der langbeinige Vogel mit dem grau-weißen Gefieder durchs Wasser, den Kopf dabei meist gesenkt, um Fressbares zu erspähen.

Purpurrote Taubnessel

Die Purpurrote Taubnessel ist eine einjährige Pflanze und gehört zur Familie der Lippenblütler. Sie erreicht eine Wuchshöhe zwischen 15 und 45 Zentimetern. Junge Blätter sind purpurfarben überhaucht und werden erst mit zunehmender Reife dunkelgrün. Die Blütezeit ist recht ausgedehnt und reicht von März bis Oktober. Die Taubnessel ist schnellwüchsig und benötigt oft nur wenige Wochen von der Keimung bis zur Samenreife - daher sind im Jahr zwei bis drei Generationen möglich. Der sehr frühe Blühbeginn macht sie zu einer wichtigen Pflanze für nahrungssuchende Hummelköniginnen. Die Blume kommt in lückigen Unkrautgesellschaften auf Äckern, in Gärten und Weinbergen sowie an Schuttplätzen und Wegen vor. Sie gedeiht am besten auf frischen, nährstoffreichen und lockeren Böden.

Erregt etwas seine Aufmerksamkeit, dann sticht er blitzschnell mit dem Schnabel zu. Auf dem Speiseplan stehen unter anderem Fische, Frösche, Molche, Schlangen und Wasserinsekten. Aber auch Ratten und Mäuse verschmäht er nicht. Graureiher sind Lebensraumgeneralisten, die sich gleichermaßen an Süßgewässern im Landesinneren, an Flussmündungen sowie in Küstenregionen zu Hause fühlen. In unmittelbarer Nähe des Egelsees gibt es mehrere Sitzgelegenheiten, die zur Rast einladen. Dabei lassen sich Enten, Reiher und andere Vögel gut beobachten. Danach hat man die Möglichkeit, dem Hauptweg weiter bis zur Kirche St. Michael in Tisis (15 min), bis nach Feldkirch (1 St.) oder bis Tosters (30 min) zu folgen. Wer retour zum Ausgangspunkt möchte, kann entweder dieselbe Strecke wählen oder einen der schmalen Nebenwege. Dabei kommt man an weiteren kleinen Biotopen und Bächlein vorbei.

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