Dass das Thema „Innstufe Imst - Haiming“ den Bürgern unter den Nägeln brennt, zeigte die Gemeindeversammlung im übervollen Oberlandsaal in Haiming. Im Pro- und Contra-Angebot der Argumente überwog allerdings die Skepsis. Die größte Angst gilt der Wasserversorgung, die Tiwag winkt ab.
Auch wenn der Gemeinderat gespalten ist: Die Haiminger sind sich einig, was das Interesse am geplanten Auslaufkraftwerk der Tiwag Imst-Haiming angeht. Der Oberlandsaal platzte bei der Gemeindeversammlung am Freitag bereits zum zweiten Mal aus allen Nähten. Die Tiwag hat grünes Licht für die „Innstufe Imst-Haiming“ bekommen. Das aus Prutz kommende Wasser, das in der Imster Au Strom erzeugt, soll dies in Haiming/Magerbach zum zweiten Mal tun. Ein 14 km langer und acht Meter breiter Triebwasserstollen im Tschirgant soll das Wasser zum dortigen Krafthaus leiten. Nach der „Arbeit“ gelangt es in ein sechs Hektar großes Schwallausgleichsbecken, bevor es dem Inn zurückgegeben wird.
Angst um das Wasser
„Sechs Hektar wertvollster Kulturgrund“, gab BM Michaela Ofner im Intro zu bedenken, „in unserer Gemeinde laufen zurzeit drei Stromprojekte und wir müssen uns fragen, wie viele Haiming noch vertragen kann“. Fragen plagen auch Hubert Wammes, den Obmann der Wassergenossenschaft: „Wir brauchen das Wasser zum Bewässern von 85 Hektar und wenn nötig zum Frostberegnen. Gleichzeitig ist es auch die Wassernotversorgung von Haiming und Silz.“ Wammes wurde hellhörig, als bekannt wurde, dass der Kraftwerksbetrieb laut Ofner täglich mehr als 800.000 Liter Grundwasser benötigt.
Auch der Tschirgant als riesiger Bergwasserspeicher könnte durch die Tunnelbohrungen beschädigt werden. Projektleiter Robert Reindl versichert, dass der Tiwag dazu exakteste Analysen vorliegen würden und eine Gefährdung des Wassers ausgeschlossen sei. „Gast“ Fritz Gurgiser mahnte die Haiminger trotzdem eindringlich, auf ihr Wasser zu schauen. Nicht enden wollende Wortmeldungen aus dem Publikum zeigten klar: Es herrscht eine gewisse Skepsis. Mit Spannung werden die Reaktionen auf die UVP-Einsprüche des Höchstgerichtes erwartet.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.