Wahlkampf in Salzburg

FPÖ-Chef Kickl sieht sich schon als „Volkskanzler“

Salzburg
15.04.2023 20:08

Beim Wahlkämpfen in Bischofshofen (Pongau/Salzburg) geriet die FPÖ-Spitze am Samstag ins Träumen. Parteichef Herbert Kickl wäre gerne „Volkskanzler“, Marlene Svazek möchte Salzburgs nächste Landesmutter werden. Das Publikum goutierte den Auftritt im Rahmen des Salzburger Landtagswahlkampfs, der vor allem vor Feindbildern und brachialer Kampfrhetorik strotzte.

Selbstbewusst traten Salzburgs FPÖ-Chefin Marlene Svazek und Bundesparteiobmann Herbert Kickl am Samstag in Bischofshofen vor Parteigänger und andere Interessierte.

Die FPÖ-Anhänger stimmten sich im Österreich-Haus bei Volksmusik ein, ehe sie die Parteispitze mit frenetischem Applaus begrüßten. (Bild: Gerhard Schiel)
Die FPÖ-Anhänger stimmten sich im Österreich-Haus bei Volksmusik ein, ehe sie die Parteispitze mit frenetischem Applaus begrüßten.

Kickl träumte im Rahmen seiner „Neustart“-Tour laut von der „Volkskanzlerschaft“, stellte dabei politischen Gegnern, Asylwerbern und Klimaaktivisten die Rute ins Fenster.

„Herbert, Herbert“ skandierten seine Anhänger vor und nach der Ansprache. Kickls markige Brachialrhetorik fiel auf spürbar fruchtbaren Boden. Immer wieder setzte es im übervollen Österreich-Haus an der Sprungschanze Zustimmungsbekundungen. Etwa als Kickl im Hinblick auf die Klima-Kleber betont lustig meinte: „Leider haben wir nur einen Wasserwerfer. Ich wollte als Innenminister eh einen zweiten kaufen.“

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Wir werden die, die es mit uns nicht gut meinen, in den Zangengriff nehmen. Das Volk von unten und ich als Bundeskanzler von oben.

FPÖ-Chef Herbert Kickl

(Bild: Gerhard Schiel)

„Mia taugt er voll. Taugt er dir auch?“, will ein Parteigänger wissen. Ein anderer meint: „Die Marlene soll da mal richtig aufräumen. Die ÖVP-Dominanz gehört gebrochen.“ Eine Pongauerin ist überzeugt: „Die Svazek wird Landeshauptfrau. Eine junge Frau wäre für Salzburg wirklich gut.“

Nicht für alle Interessierten gab es drinnen genügend Platz (Bild: Schiel Gerhard)
Nicht für alle Interessierten gab es drinnen genügend Platz

FPÖ-Frontfrau sieht sich schon als Landesmutter
Svazek sah sich in ihrer Rede schon in der angestrebten Rolle als nächste Landesmutter. „Am 23. April hat es sich ausgehaslauert“, prophezeite die blaue Frontfrau. Ihre Anhänger schwor sie auf die Bedeutung des Wahltages ein. „Die ÖVP wird es mit jedem machen. Für die gäbe es nichts Schöneres als einen taumelnden David Egger, der sich in die Regierung retten will“, so die Politikerin. Die FPÖ wolle mit der ÖVP hart über ein mögliches Regierungsprogramm verhandeln.

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Es heißt immer, die Svazek hat den Kickl im Gepäck. Ich sage: „Lieber den Kickl im Gepäck als den Nehammer im Genick.“

Salzburgs FPÖ-Spitzenkandidatin Marlene Svazek

(Bild: Gerhard Schiel)

Die Hoffnung, die sie wecke, werde sie nicht enttäuschen. Eine Skisprung-Metapher konnte sich Svazek in ihrer Rede am Fuße der Paul-Außerleitner-Schanze nicht verkneifen. Svazek: „Vor sechs Wochen sind wir abgesprungen. In acht Tagen machen wir im Telemark Rekordweite.“ Nach Stopps in Piesendorf, St. Gilgen und Bischofshofen klang die „Neustart“-Tour am Abend in Tamsweg aus.

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