Ein Mutmacher für ein Fußball-Wunder sieht anders aus. Das verhehlte auch Trainer Thomas Tuchel nicht, als er am Samstag das erschreckend schwache 1:1 der Bayern gegen Hoffenheim mit Blick auf das Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Manchester City einordnete: „Die Aufgabe ist definitiv noch mal schwerer geworden.“ Kapitän Thomas Müller sprach von einem „Winterschlaf“, aus dem die Mannschaft schnellstmöglich aufwachen müsse.
Tuchels Reaktion war ein Weckruf an seine Mannschaft. Der 49-Jährige, der Ende März Julian Nagelsmann abgelöst hatte, sprach vom „schlechtesten Spiel“ unter seiner Leitung.
„Es fehlt uns der Sinn, dass es brennt!“ Die Münchner sind tatsächlich gerade drauf und dran, einen Titel nach dem anderen zu verspielen. Nach dem Aus im Cup-Viertelfinale gegen Freiburg (1:2) ist der Halbfinal-Einzug auch in der Champions League in weite Ferne gerückt.
Nur dank Stuttgart weiter voran
In der Liga ist der Serienmeister nur wegen des Unvermögens von Verfolger Borussia Dortmund, der bei Abstiegskandidat VfB Stuttgart in den Schlusssekunden einen Sieg verspielte (3:3), weiter zwei Punkte voran. Sechs Runden sind noch zu spielen, in fünf Pflichtspielen unter Tuchel gab es bisher zwei Siege, ein Remis und zwei Niederlagen.
„Waren geschockt“
Das Team muss wohl schnellstmöglich aus dem „Winterschlaf“ (Kapitän Thomas Müller) erwachen, um das Ruder noch herumzureißen. „Wir waren geschockt von unserer Leistung, wir haben eigentlich gut trainiert“, erklärte der 33-Jährige nach dem Abpfiff.
Dortmund ärgerte sich über eine verpasste Chance. „Unnötig“ und „dumm“ nannte Trainer Edin Terzic den neuerlichen Rückschlag im Titelrennen. „Es ist noch so viel, worum es sich lohnt zu kämpfen.“ Terzic weiß um die lange Durststrecke. Seit 2012 hat der BVB keinen Meistertitel mehr eingefahren, die Schale ging seither unentwegt nach München.
„Es gibt Gründe, warum wir es nicht geschafft haben in den letzten zehn Jahren, ganz oben zu stehen“, meinte der Coach. Titelreife nennen es viele.
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