Verdächtigen getröstet

Opfer bezahlte mutmaßlichem Mörder sogar das Taxi

Salzburg
17.04.2023 07:00

Am Dienstag steht in Salzburg ein 34-jähriger Türke wegen Mordes an einem langjährigen Freund (33) vor dem Geschworenengericht. Vor der Tat im April spendete das Opfer seinem mutmaßlichen Mörder Trost wegen Beziehungsproblemen, bezahlte sogar für dessen Taxifahrt. 

Wegen Mordes an einem langjährigen Freund (33) steht am Dienstag ein 34-jähriger Türke vor Gericht. Laut Anklage erstach der arbeitslose Hilfsarbeiter den Mann am 6. April nach einer durchzechten Nacht in dessen Wohnung in Salzburg-Parsch. Dem 15-fach Vorbestraften droht lebenslange Haft.

(Bild: Tschepp Markus)

Insgesamt fünf Messerstiche in Kopf, Brustkorb, Bauch und Rücken sowie zwei Schlagverletzungen am Kopf – beigebracht mit einem Akkuschrauber – stellten Gerichtsmediziner fest. Todesursache: Verbluten. Der Angeklagte zog es bislang vor, zur Tat zu schweigen. In seinem Blut fand ein Labor Morphin, Kokain, Codein, Beruhigungsmittel, Cannabis und Alkohol. Vertreten wird der Türke von Rechtsanwalt Kurt Jelinek.

Mutmaßlicher Mörder rief selbst die Polizei
Den Polizeieinsatz löste der Angeklagte um 6.27 Uhr selbst aus. „Ich verliere Blut, da hat mich einer abgestochen“, soll er in einem Notruf gesagt haben. Polizisten fanden den Türken, bekleidet lediglich mit Socken und Jogginghose, vor dem Wohnhaus in der Joseph-Messner-Straße. Der blutverschmierte Mann hatte eine Stichwunde an der Oberlippe. Seine Erklärung: Sein Bekannter habe versucht, sich im Badezimmer mit einem Messer umzubringen. Daran hätte er ihn hindern wollen, wobei das Opfer zugestochen und er das Weite gesucht habe.

(Bild: Tschepp Markus)

Geschichte des Verdächtigen kann laut Anklage nicht stimmen
Kurz, nachdem Beamte die Leiche im Gang vor der Wohnung gefunden hatten, war für sie klar: Die Version des Mannes konnte so nicht stimmen. Weder Verletzungen noch Spurenlage deckten sich mit seiner Geschichte.

Die Ermittler meinen, dass der Mordverdächtige in der Tatnacht Trost bei seinem Freund aus Schulzeiten gesucht hat. Die Untreue seiner Freundin habe ihm zugesetzt. Das spätere Opfer holte ihn gegen 1.30 Uhr vom Taxi ab, bezahlte dafür. Und soll dabei gesagt haben: „Es wird schon alles wieder gut.“

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