Neuer Hinweis aus Kiew

Ukraine: Verluste niedriger als beim Türkei-Beben?

Ausland
16.04.2023 19:53

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat einen Hinweis auf die ungefähre Höhe der eigenen Verluste seit Beginn des russischen Angriffskrieges gemacht. „Ich kann Ihnen keine genaue Zahl sagen, aber versichern, dass sie niedriger als die Zahl der Toten bei dem Erdbeben in der Türkei ist“, sagte er. Nach türkischen Angaben starben bei dem Beben mehr als 50.000 Menschen.

Bisher machte die Ukraine keine Angaben zur Zahl ihrer Verwundeten und Gefallenen. Zu den gesamten ukrainischen Opferzahlen existieren nur Schätzungen. Kiew sieht die Zahlen als ein Staatsgeheimnis an.

Kämpfe im Osten gegen weiter
Unterdessen gingen die Kämpfe im Osten des Landes unverdrossen weiter. Nach Angaben des Generalstabs in Kiew führten die russischen Streitkräfte Dutzende Angriffe gegen Stellungen der ukrainischen Verteidiger.

(Bild: AFP)

Dabei erlitten die russischen Einheiten nicht näher genannte, schwere Verluste, teilte die ukrainische Armeeführung am Sonntag in ihrem täglichen Lagebericht mit. Insgesamt seien rund um Bachmut und Marjinka 45 russische Angriffe abgewehrt worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden. „Der Feind erleidet erhebliche Verluste, aber er hält an seinen Plänen zur Besetzung ukrainischen Gebiets fest.“ Trotz der Vielzahl russischer Angriffe sei die Frontlinie unverändert geblieben.

Wagner-Chef schwadroniert von möglichem Kriegsende
Unterdessen sorgt Jewgeni Prigoschin, der auch als „Putins Koch“ bekannte Chef der skrupellosen Söldnertruppe „Wagner“, mit einem selbstverfassten Text für Aufsehen. Er fordert darin ein baldiges Ende des Ukraine-Krieges. Unter anderem begründet er diesen Schritt damit, dass Russland keinen langen Krieg mehr durchstehen würde - das Land würde zerfallen. Und selbst die russischen Eliten wünschen sich laut ihm ein schnelles Ende herbei.

Jewgeni Prigoschin, Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, will Verstärkung im Kampf um Bachmut. (Bild: AFP)
Jewgeni Prigoschin, Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, will Verstärkung im Kampf um Bachmut.

Keine Verhandlungen
Zugleich aber sprach sich Prigoschin, dessen Söldner derzeit vor allem um Bachmut kämpfen, gegen jegliche Verhandlungen aus, die ein Abtreten von Russland besetzter Gebiete an die Ukraine vorsehen würden.

Russland hat die Ukraine am 24. Februar 2022 überfallen. Das angegriffene Land hat als Bedingung für ein Kriegsende unter anderem den Rückzug aller russischen Truppen von seinem Staatsgebiet sowie die Rückeroberung aller besetzten Gebiete genannt.

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