US-Waffengewalt
Schussopfer bei Feier sind vor allem Jugendliche
Bei den Schussopfern einer Geburtstagsfeier in den USA handelt es sich vor allem um Jugendliche. Eines der Todesopfer soll der ältere Bruder des Geburtstagskinds sein. Die Schüsse fielen am Samstagabend in einem Tanzstudio in Dadeville (Bundesstaat Alabama). Dabei kamen mindestens vier Menschen ums Leben, 28 weitere wurden verletzt.
Einige weitere Personen schweben in Lebensgefahr. Viel ist zu dem Vorfall bisher nicht bekannt. So ist etwa unklar, ob die Ermittlerinnen und Ermittler Verdächtige identifiziert oder gefasst haben. Auch zu den Hintergründen der Gewalttat machten die Behörden zunächst keine Angaben. Die zurückhaltende Informationspolitik der Polizei führt laut dem Sender CNN bereits zu Unmut in der US-Gemeinde Dadeville. Jeremy Burkett von der örtlichen Polizei bat jedoch um Verständnis, dass noch keine Details genannt werden könnten. Die Polizei werde keine „voreiligen Schlüsse“ ziehen.
Bruder starb, Mutter überlebte
Wie berichtet, fielen die Schüsse am Samstagabend gegen 22.30 Uhr (Ortszeit) in einem Tanzstudio. Laut US-Medien habe es sich um die Feier zum 16. Geburtstag eines Mädchens gehandelt. Eines der Todesopfer soll der ältere Bruder der Jugendlichen sein, wie die Regionalzeitung „Montgomery Advertiser“ berichtete. Er sei kurz vor seinem Schulabschluss gestanden. „Er war ein sehr, sehr bescheidenes Kind. Er hat sich nie mit jemandem angelegt. Er hatte immer ein Lächeln im Gesicht“, zitierte die Zeitung seine Großmutter. Auch die Mutter sei angeschossen worden, habe aber überlebt. Unter den Toten ist auch ein beliebter Highschool-Footballspieler.
US-Präsident Joe Biden reagierte entsetzt auf das neuerliche Blutvergießen und forderte ein weiteres Mal schärfere Waffengesetze in den USA, wo jedes Jahr Tausende Menschen erschossen werden. „Was ist aus unserem Land geworden, wenn Kinder nicht mehr ohne Angst zu einer Geburtstagsparty gehen können? Wenn Eltern sich jedes Mal Sorgen machen müssen, wenn ihre Kinder zur Schule, ins Kino oder in den Park gehen?“, sagte er.
Biden bezog sich dabei auch auf einen tödlichen Vorfall im nördlich von Alabama gelegenen Bundesstaat Kentucky. In der größten Stadt Louisville wurden am Samstagabend Schüsse in eine Menschenmenge abgefeuert, die nach Polizeiangaben mindestens zwei Menschen töteten. Mindestens vier weitere seien verletzt worden, einer von ihnen sei in Lebensgefahr.
Keine Gesetzesverschärfung in Sicht
Ohne Gesetzesverschärfungen sehen Expertinnen und Experten keine Chance auf einen Rückgang der Waffengewalt. Um die durchzusetzen, wären Biden und seine Demokratinnen sowie Demokraten allerdings auf Kooperationsbereitschaft der Republikanerinnen und Republikaner im Kongress angewiesen, und die ist nicht in Sicht. Viele in der Partei stehen der mächtigen Schusswaffenlobby-Organisation National Rifle Association (NRA) nah. Als diese am Wochenende zu ihrer Jahresversammlung in Indianapolis zusammenkam, traten dort auch prominente Republikaner wie Donald Trump und Mike Pence auf.
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