Der deutsche Lebensmittelhandel kämpft derzeit mit Lieferengpässen. Im März meldeten 77,7 Prozent der befragten Unternehmen Knappheiten, wie das deutsche Ifo-Institut am Montag mitteilte. Gleichzeitig sei auch von einer sinkenden Nachfrage nach Lebensmitteln berichtet worden.
„Die Zahl der Unternehmen, die von Lieferproblemen berichten, ist nach wie vor auf einem hohen Stand“, kommentierte Ifo-Experte Patrick Höppner. Während im gesamten Einzelhandel fast jeder zweite befragte Betrieb von Engpässen betroffen ist, sind es in der Lebensmittelbranche bereits mehr als drei Viertel (77,7 Prozent). Die Situation könnte sich in den kommenden Monaten aber wieder entspannen. „Nachlassende Lieferprobleme dürften dazu beitragen, die Preisanstiege bei Lebensmitteln im weiteren Jahresverlauf zu verlangsamen“, prognostizierte Höppner.
Kunden achten mehr auf Preis
Lebensmittel haben in Deutschland Energie mittlerweile als Preistreiber Nummer eins abgelöst: Sie verteuerten sich im März um durchschnittlich 22,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, Energie hingegen nur noch um 3,5 Prozent. Das wirkt sich auch auf die Nachfrage aus. Im zurückliegenden ersten Quartal nahmen 28,4 Prozent der befragten Händlerinnen und Händler einen Rückgang der Nachfrage wahr. „In der Tendenz kaufen die Kunden weniger Lebensmittel und wählen diese auch preisbewusster aus“, sagte Höppner in einer Aussendung.
Verschärft haben sich zuletzt zudem die Lieferprobleme bei deutschen Autohändlerinnen und Autohändlern. In dieser Branche meldeten 77,9 Prozent der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer im vergangenen Monat Engpässe.
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