Wiener Direktoren schlagen Alarm. Neben überfordernder Bürokratie sehen sich Lehrkräfte auch mit zunehmender Migration konfrontiert.
Die Probleme im Schulbereich spitzen sich weiter zu. Mit Zwangsversetzungen wird versucht, jede Klasse zu besetzen - vergeblich. Diese Zustände wirken sich mittlerweile auf die Gesundheit der Direktoren und Lehrer aus und beeinträchtigen sowohl die Bildungsqualität als auch die Bildungswege der Schüler. Das kommt nun in einem offenen Brief aller Pflichtschulleiter Wiens zum Ausdruck.
Zusätzliche Herausforderungen
Zu der Dichte an Neuerungen und übermäßiger Bürokratie komme die Art und Weise, wie mit dem Bildungspersonal kommuniziert bzw. nicht kommuniziert wird, hinzu. Abgesehen davon ergeben sich in einer Großstadt wie Wien zusätzliche Herausforderungen: Lehrer sind verstärkt durch Kinder mit sozialen, emotionalen und sprachlichen Entwicklungsdefiziten gefordert. Hinzu kommen viele Schüler mit nicht deutscher Muttersprache.
Und auch der Bedarf an außerfamiliärer und/oder therapeutischer Betreuung nimmt zu. Viele Direktoren überlegen bereits, wieder in die Klasse zurückzugehen oder diesem Dauerstress und der permanenten Überbelastung durch schnellstmögliche Pensionierung zu „entfliehen“, heißt es im Brief.
Forderungen von Schulen
Damit Schule wieder ihre gesellschaftliche Funktion erfüllen kann, fordern die Direktoren stellvertretend für nahezu 500 Pflichtschulen: Administratoren wie an den Bundesschulen. Eindeutig definierte Ansprechpartner in der Bildungsdirektion. Schulärzte, Schulpsychologen und Schulsozialarbeiter an jedem Standort in ausreichendem Ausmaß. Überdies einen runden Tisch mit Vertretern des Bundesministeriums und der Bildungsdirektion Wien.
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