Drei-Punkte-Strategie

Oberösterreich will Wasserstoff-Vorreiter werden

Oberösterreich
17.04.2023 15:36

Als Industriebundesland braucht und verbraucht Oberösterreich vergleichsweise viel Energie. Der Ausstieg aus fossilen Energieträgern soll mithilfe von grünem Wasserstoff gelingen. Die Pläne dafür legte die Landespolitik am Montag in Linz vor.

Aus Oberösterreich müsse „Wasserstoffreich“ werden, leitete Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) mehr oder weniger kreativ die Präsentation der „Wasserstoff-Offensive 2030“ ein. Neun Millionen Euro will das Land investieren, um den umweltfreundlichen Energieträger als Zukunftstechnologie zu etablieren. Gerade für ein Industriebundesland ist das essenziell: Rund 40 Prozent des Endenergieverbrauchs entfallen in Oberösterreich auf den produzierenden Sektor, laut dem Österreichischen Biomasseverband fallen deshalb 29 Prozent der bundesweiten Treibhausgasemissionen in unserem Bundesland an.

Wasserstoff hat großes Potenzial
Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen könnte hier der Gamechanger sein: „Er ist saisonal speicherbar und grundlastfähig“, verweist Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) auf die Vorteile gegenüber Sonnen- und Windenergie. Erst kürzlich hat die Voestalpine ihr „greentec steel“-Projekt präsentiert, in dessen Rahmen auch der Einsatz von grünem Wasserstoff in der Stahlerzeugung deutlich erhöht werden soll.

Sechs Millionen Euro für Forschungszentrum
Konkret plant das Land drei Maßnahmen, um Schritt für Schritt zum Wasserstoff-Vorreiter zu werden. Bei der Fachhochschule in Wels soll ein Forschungszentrum entstehen, das Unternehmen bei der Entwicklung von Wasserstofft-Technologien unterstützt. Sechs Millionen Euro sollen in der ersten Phase bis 2025 in dieses Projekt fließen, sagt Achleitner.

Vernetzung von Unternehmen
Weiters sollen die rund 30 Firmen, die sich derzeit in Oberösterreich schon mit dem Thema Wasserstoff beschäftigen, zu einem Netzwerk gebündelt werden. Noch in diesem Sommer soll es ein erstes Vernetzungstreffen geben. Achleitner rechnet damit, dass sich infolge der Vernetzung die Zahl der im Wasserstoff-Bereicht tätigen Firmen „verdoppeln, verdreifachen“ werden.

Zitat Icon

Viele unserer erfolgreichen Unternehmen forschen bereits federführend an der Speicherung, Nutzung und Versorgung mit Wasserstoff. In dieses Zukunftsfeld wollen wir weiter investieren.

Thomas Stelzer (ÖVP), Landeshauptmann

Zudem werde das Land ab 2. Mai drei Millionen Euro an Förderungen zur Verfügung stellen. Ein Beschluss der Ausschreibung sollte noch am Montag in der Landesregierung erfolgen, hieß es.

„Nicht wieder in problematische Abhängigkeiten geraten“
Oberösterreich werde auch in Zukunft nicht die gesamte hier benötigte Menge Wasserstoff produzieren können, räumt Achleitner ein. „Gut die Hälfte werden wir importieren müssen.“ Deshalb brauche es außerdem eine strategische Kooperation mit ausländischen Handelspartnern - „um nicht wieder in problematische Abhängigkeiten zu geraten“, sagt Achleitner mit Blick auf russisches Gas.

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