Nach der Klagsankündigung der AK am vergangenen Freitag wegen der Strompreise des Tiroler Landesenergieversorgers lud Tiwag-Boss Erich Entstrasser zum Gespräch. Dabei rührte er fleißig die Werbetrommel für das neue Tarif-Angebot. Die Forderungen der AK sieht der Vorstandsvorsitzende damit als erfüllt an.
Für Aufsehen sorgte ein von der Tiroler Arbeiterkammer (AK) Ende Februar präsentiertes Gutachten, aus dem hervorgeht, dass die Erhöhungen des Strompreises mehrerer Anbieter in Tirol rechtswidrig gewesen sein sollen, wie die „Krone“ berichtete. Vor allem der Landesenergieversorger Tiwag geriet ins Visier von AK-Präsident Erwin Zangerl. Er forderte eine Überprüfung der Kundenverträge und eine transparente Darlegung, warum die Preise höher wurden.
Die Begründung, dass die Anpassung wegen der durch den Ukraine-Krieg gestiegenen Preise am Strommarkt erfolgte, reichte Zangerl nicht aus.
Mit dem neuen Angebot zahlen Kunden 20,9 Cent pro Kilowattstunde. Der Preis erhöht sich um 20 Prozent. Das ist überaus günstig.
Erich Entstrasser, der Vorstandsvorsitzende der Tiwag
Erhöhung um 20 Prozent sei „sehr günstig“
Am Freitag dann der Paukenschlag: „Es ist weiterhin nicht klar, woher der Strom kommt, wie es mit der heimischen erneuerbaren Energie aussieht und welche Kosten bei der Tiwag dazu führen, dass der Strompreis nach oben angepasst werden muss“, kritisierte der AK-Boss und kündigte eine Klage gegen die Tiwag an. Aus diesem Grund lud Tiwag-Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser Medienvertreter am Montag zum Hintergrundgespräch. Dabei rührte er die Werbetrommel für das am Freitag präsentierte neue Angebot, das Bestandskunden in den nächsten Tagen im Briefkasten finden werden und das auch für Neukunden gilt.
20,9 Cent pro Kilowattstunde müssen die Verbraucher dann zahlen. „Das entspricht einer Erhöhung von 20 Prozent“, rechnet Entstrasser vor.
„Gewinne für Investitionen oder Dividende ans Land“
Für Bestandskunden, die auf das Angebot gleich einsteigen, sind es zeitlich befristet reduzierte 18,9 Cent pro Kilowattstunde. Der Vorstandsvorsitzende versicherte, dass es bis Mitte des nächsten Jahres keine Erhöhungen mehr geben werde. Abschließend betonte er, dass „aus unserer Sicht alle Forderungen der AK erfüllt sind“ und dass Gewinne, die man schreibe, entweder für Investitionen genutzt werden oder als Dividende ans Land gehen.
Zangerl verweist indes auf Vorarlberg, wo der Preis durch die Strompreisbremse und den Landeszuschuss bei nur 7 Cent liege. An den geplanten Klagen wolle er weiterhin festhalten.
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