Nach mehreren Vorfällen von Touristinnen und Touristen plant die Regionalregierung Balis einen speziellen Reiseführer für gutes Benehmen. Erläutert werden sollen etwa Kleider- und Benimmregeln rund um heilige Wahrzeichen wie Banyanbäume und bestimmte Berge.
„Nicht alle Ausländer wissen, was auf Bali erlaubt ist und was nicht“, zitierte die Zeitung „Bali Sun“ am Dienstag einen Sprecher des örtlichen Justizministeriums. Deshalb solle der schon länger angedachte Leitfaden nun so schnell wie möglich fertiggestellt werden.
Nicht mit nacktem Oberkörper auf Vulkan
Hintergrund sind gleich mehrere Vorfälle in den vergangenen Wochen. Zuletzt hatte eine Russin auf sozialen Netzwerken ein Foto gepostet, auf dem sie nackt an einen berühmten Banyanbaum in der Region Tabanan geschmiegt hatte. Hindus in aller Welt verehren diese Baumart als heilig. Die Folge war, dass die Touristin ausreisen musste. Das gleiche Schicksal ereilte einen Russen, der mit nacktem Oberkörper auf dem Vulkan Gunung Agung posiert hatte und das Foto ebenfalls online verbreitete. Für die Bevölkerung Balis ist der rund 3100 Meter hohe Feuerberg der Sitz der Götter, vor allem von Shiva, der wichtigsten Gottheit des Hinduismus.
Beide haben sich inzwischen für ihr Verhalten entschuldigt. Der Gouverneur Wayan Koster stellte klar: „Bali lehnt Touristen nicht ab, solange diese die Bräuche und Normen respektieren, die hier herrschen.“ Urlauberinnen und Urlaubern könnte aber auch das Mieten von Motorrollern verboten werden, weil sie oft gefährliches Fahrverhalten zeigen und ohne Helm oder Führerschein unterwegs seien.
Das neue „Good Tourist Guidebook“ soll unter anderem in die balinesische Kultur und deren Bräuche einführen. Darüber hinaus sollen die Tempeletikette sowie Kleider- und Benimmregeln rund um heilige Wahrzeichen erklärt werden. Beim Besuch von Tempeln ist etwa ein Sarong, ein langer Rock für Männer und Frauen, Pflicht.
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