Im August 2022 verkündete Peter Krenmayr, Sprecher der Immobilienfirma „Chapeau“, den Bau einer Tankstelle. In Folge legte Anrainer Gerd Eisner aus Siegendorf Einspruch gegen den Baubescheid ein. Nun abgeblitzt, sucht er dringend Verbündete, um den Bau doch noch zu verhindern.
Im Sommer des Vorjahres verkündete Peter Krenmayr, seines Zeichens Sprecher der Chapeau LiegenschaftsGmbH. und Fußballpräsident des ASV Siegendorf, in der „Krone“ den Bau einer Shell-Tankstelle mit E-Ladestationen sowie die Errichtung eines Fastfood-Lokals und eines Drei-Sterne-Hotels auf dem zwei Hektar großen Nachbargrundstück des Einkaufszentrums „Intro“.
Dass es im Umkreis von drei Kilometern bereits fünf Tankstellen gibt, kümmerte ihn genauso wenig wie die Aufregung in der Bevölkerung. „Am 24. August ist Bauverhandlung, damit die Tankstelle noch im November eröffnen und vom Weihnachtsgeschäft profitieren kann“, erklärte er im Vorfeld.
Tankstelle neben Bio-Ackerland
Entsprechend ungehalten reagierte Krenmayr, als am besagten Tag der Siegendorfer Jurist Gerd Eisner bei der Bauverhandlung auftauchte, Einspruch gegen den Bau der Tankstelle erhob und erfragte, ob eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt worden sei.
Schließlich handle es sich bei seinem Grund, der an das umgewidmete Bauland grenzt, um biozertifiziertes Ackerland, auf dem die Pächterin und Bio-Landwirtin Martina Schmit aus Zagersdorf Getreide, Kürbisse, Sojabohnen, Leinsamen und Vieles mehr anbaut.
Geld abgelehnt
Als die Verhandlungsleiterin und Stellvertretende Behördenleiterin der Bezirkshauptmannschaft Eisenstadt, Sonja Hankemeier, erklärte, dass es „keine Umweltverträglichkeitsprüfung“ gegeben habe, legte Eisner in Folge einen Einspruch gegen den Baubescheid ein, weil es im Fall von Bauarbeiten zu einer „Belästigung durch Lärm, Staub und Emissionen“ komme.
Während mich Peter Krenmayr per SMS aufs Übelste beschimpfte, suchten mich die Chapeau-Geschäftsführer Andreas und Christoph Gottesheim auf meinem Arbeitsplatz auf und boten mir in Anwesenheit meines Chefs 2.000 Euro an, wenn ich meinen Einspruch gegen den Baubescheid zurückziehe.
Gerd Eisner, Jurist und Grundbesitzer
„Außerdem wollten sie mich mit einem Investor ködern, der ein Fünftel meines zwei Hektar großen Grundes pachten wolle. Ich habe alles abgelehnt“, sagt Eisner nun und zückt sein Handy, um die Angebote, die auch schriftlich vorliegen, zu belegen (siehe Faksimile).
Keine UVP-Prüfung
Nun flatterte jedoch Eisners Anwalt ein Schreiben des Landverwaltungsgerichts Burgenland ins Haus, indem festgehalten wird, dass Eisner im Bauverfahren „keine Parteistellung“ habe, weil seine Liegenschaft mehr als 15 Meter weit vom geplanten Gebäude entfernt liege. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung sei auch nicht notwendig, weil der Bau von Tankstellen in Österreich vom UVP-Gesetz ausgenommen ist, heißt es.
Angebote werden bestritten
Der ordentliche Rechtsweg ist zwar ausgeschöpft, dennoch suchen Eisner und Schmit nun Verbündete, um die weitere Vorgehensweise zu überlegen. Die Gottesheim-Brüder indes bestreiten, Eisner Geld geboten zu haben:
Das ist eine Fehlinformation und Schwachsinn. Zu Gerd Eisner ist jedes Wort überflüssig. Sein Einspruch hat uns schon ein halbes Jahr Zeit gekostet.
Immobilien-Unternehmer Christoph Gottesheim
Wann die Tankstelle komme, sei nur noch eine Frage der Zeit: „Wir kommentieren keine laufenden Verfahren. Das führt nur zu Spekulationen“. In vier Wochen wisse man mehr.
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