Im Kristallkonzern

Swarovski: Vater von Victoria gewinnt an Einfluss

Tirol
18.04.2023 12:50

Beim Tiroler Kristallkonzern Swarovski gewinnt ein Familienmitglied stark an Einfluss. Paul Swarovski, Vater von TV-Moderatorin und Popsängerin Victoria Swarovski, übernimmt mehrere Positionen in der Swarovski-Gruppe und zieht in die Beiräte des Kristallbereichs, der Swarovski Optik und der Tyrolit ein.

Swarovski sei durch die dafür erforderliche Gesellschaftermehrheit zum Mitglied in den genannten Beiräten berufen worden, hieß es am Dienstag.

Vorgänger übte Kritik an Organisationsform
Paul Swarovski folgt in den Positionen auf Christoph Swarovski, der sich im März aus allen Funktionen zurückgezogen hat und nur mehr Gesellschafter sein will. Dieser hatte Kritik an der Organisationsform des Kristallkonzerns geübt. Im Vorjahr hatte mit Alexis Nasard erstmals eine familienfremde Person die Konzernführung übernommen.

„Neuanfang durch Kooperation und Einhaltung der Regeln“
Der studierte Jurist und Wirtschaftsingenieur Paul Swarovski, der die Familiengruppe „Verband Wattens“ vertritt, war bereits von 2002 bis 2011 als Komplementär und Mitglied des Executive Boards des Swarovski Crystal Business (SCB) tätig. Nunmehr hofft er laut eigenen Angaben auf einen „Neuanfang durch Kooperation und Einhaltung der Regeln, um das Unternehmen auf den Erfolgsweg zurückzuführen“.

Swarovski-Stammsitz in Wattens. (Bild: Birbaumer Christof)
Swarovski-Stammsitz in Wattens.

Swarovski gehörte vor einigen Jahren zu jenen „Oppositionellen“, die gegen die Pläne des damaligen CEO Robert Buchbauer mobil machten. Dieser hatte einen Umbau des Konzerns - mitsamt großflächigen Kündigungen in Wattens - eingeleitet, mit dem ein Teil des Familienclans nicht einverstanden war. Ein Schiedsgericht entschied schließlich, dass die Strukturreform rechtswidrig gewesen sei und rückabgewickelt werden müsse. Zuletzt waren noch entsprechende Verfahren anhängig.

Der Konzern wartete jüngst mit positiven Nachrichten auf: Im Geschäftsjahr 2022 verzeichnete Swarovski ein Wachstum von zehn Prozent gegenüber dem Jahr zuvor und kam bei einem Umsatz von 1,83 Milliarden Euro zu liegen.

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