Die jüngste Studie der Energiewerkstatt zeigt, dass maximal 4,3 Prozent der Fläche Vorarlbergs für größere Windkraftanlagen geeignet sind. Beste Bedingungen gibt es am Pfänder. Zur Energieautonomie allerdings können Windräder maximal fünf Prozent beitragen.
„Sie bemerken die Zurückhaltung, was die Studie angeht“, sagte Landeshauptmann Markus Wallner nach der Präsentation der jüngsten Ergebnisse zum Windkraftpotenzial im Ländle. Demnach eignen sich maximal 4,3 Prozent der Fläche Vorarlbergs für größere Windkraftanlagen. In den restlichen Teilen des Landes - etwa im Rheintal - weht schlicht und einfach zu wenig Wind oder das Gelände befindet sich im alpinen Raum mit einer Hangneigung von über 50 Grad.
Nicht untersucht wurden übrigens Aspekte wie Natur- und Landschaftsschutz oder die Nähe zu Siedlungsräumen. Die potenzielle Fläche dürfte somit noch etwas mehr schrumpfen.
Windkraft liefert im Winter besonders hohe Erträge
„Bei einem optimalen Verlauf würde der Beitrag zur Energieautonomie zwischen 2,5 und 5 Prozent liegen. Gegenüber Wasserkraft und Biomasse nimmt die Windkraft eine eher untergeordnete Bedeutung ein“, meinte Wallner. Energielandesrat Daniel Zadra (Grüne) konnte sich schon etwas mehr für die Ergebnisse begeistern und verwies auf die „Winterstromlücke“. „Der Ertrag aus Wasserkraft und Photovoltaik ist im Winter wesentlich geringer. Die Windenergie hingegen liefert höhere Erträge“, erklärte er.
Was die potenziellen Standorte angeht, dürfte der Pfänder wieder in den Mittelpunkt der Diskussionen rücken. „Dort gibt es ein interessantes Angebot“, befand Alexander Stökl, Senor Consultant der Energiewerkstatt. Aber auch im Bregenzerwald bei Sulzberg sowie rund um Alberschwende, Schwarzenberg, Dornbirn und Hohenems würden sich Flächen eignen. „In den Allgäuer Alpen ist das Windangebot etwas schwächer. In den Lechtaler Alpen sowie im Rätikon und der Silvretta fallen weite Teile aufgrund der Hangneigung weg“, erläuterte Stökl. In Frage kämen nur einige Hochplateaus.
Viele offene Fragen bis zum konkreten Projekt
Was die Zukunft der Windenergie angeht, sieht Wallner nun interessierte Betreiber am Zug. Zadra will das Gespräch mit diesen und auch den Zuständigen in den Gemeinden suchen. Bis das erste Windrad im Ländle steht, dürfte also noch einige Zeit vergehen - zu klären wären dann nämlich zahlreiche Fragen hinsichtlich Raumplanung, Schallemissionen, Naturschutz...
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