Viele Gastro-Betriebe kämpfen ums Überleben und sehen sich daher eher als Opfer der Teuerung und nicht als Preistreiber. Den Vorwurf, dass die heimischen Wirte die Inflation beflügeln, lässt Mario Pulker, Sprecher der Branche, nicht gelten: „Wir sind immer noch verdammt günstig.“
Außerdem gebe es laut Pulker nach wie vor viele Gastronomen, die ihre Preise weder im Vorjahr noch heuer nach oben angepasst haben. Pulker: „Sonst kommen keine Gäste mehr zu ihnen.“
Das treffe vor allem Wirte auf dem Land und Lokale in den Städten ohne touristisches Umfeld. Für viele Betroffene rechne es sich durch die Kostenexplosion nicht, den Betrieb weiter offen zu halten.
Ein Kilo Kalbsrücken um 50 Prozent teurer
Ein Kilogramm Kalbsrücken habe sich z.B. seit Saisonende 2022 um 50 Prozent verteuert. 10.000 Lokale seien derzeit massiv gefährdet, 6000 werden heuer wohl zusperren, so die Schätzung des Experten.
IHS-Chef: Höhere Inflation in Österreich liegt an Gastro
Anders der Blickwinkel von IHS-Chef Klaus Neusser. Die Inflation sei in Österreich neben einer anderen Index-Gewichtung höher als in Deutschland, weil man bei unseren Wirten mehr zahlt als im Nachbarland.
Auch die offiziellen Zahlen zeigen die Steigerungen deutlich: Die Kosten für Bewirtung legten laut Statistik Austria im Februar im Vergleich zum Vorjahr um 13,4 Prozent zu, im Jänner waren es plus 12,5 Prozent. Neusser sprach sich gegen Preiseingriffe zur Inflationsbekämpfung aus. „Viel besser wäre es, den Wettbewerb zu fördern.“ Es sei wichtig, dass sich die Preise am Markt bilden.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.