Die Gemeinde Haus im Ennstal sorgt für Aufruhr unter Tierschützern: Der Gemeinderat hat einstimmig beschlossen, dass der Huchen gefangen werden darf, stand in der Gemeindezeitung. Der „Fisch des Jahres“ 2023 gilt allerdings als vom Aussterben bedroht.
Während an der Mur seit Jahren massiv gegen Wasserkraftwerke mobil gemacht wird, hat man im Ennstal andere Probleme. Der Huchen, der als bedrohte Art zum „Fisch des Jahren“ gekürt wurde, wurde dort nämlich für die Fischerei freigegeben. Das habe der Gemeinderat einstimmig beschlossen. Der angebliche Grund laut der jüngsten Gemeindezeitung: Der Huchen als Jäger und Größte der Forellenarten dezimiert die Forellen- und Äschen-Bestände. 100 Euro kostet die Jahreskarte für den Huchen-Fang.
„Aufruf zum Töten“
Als „Hiobsbotschaft“ bezeichnete die Nachricht Aktivist Franz „Huchenfranz“ Keppel. Der Huchen sei nicht daran Schuld, dass andere Arten verschwinden. Das sei ein „politischer Aufruf zum Töten des Huchen“.
Und auch sein Ennstaler Kollege Georg Hirsch ist empört: „Der Huchen laicht aktuell zum ersten Mal seit 60 Jahren wieder im Ennstal. Er ist ein Zeichen für gute Wasserqualität. Und die Enns ist die längste Fließstrecke ohne Kraftwerk in Österreich, da kann der Huchen noch wandern.“
Huchen darf gefangen werden
Von der Gemeinde Haus heißt es dazu nur: Der Huchen sei nach dem Landesfischereigesetz befangbar. Man habe den Sachverhalt an den Landesfischereiverband weitergegeben. Der Online-Artikel der Gemeindezeitung ist nicht mehr auffindbar.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.