Der Historiker Howard French tritt mit einer neuen These an: Der Stellenwert Afrikas in der Weltgeschichte wird unterschätzt. Das führt heute noch zu Problemen - für Europa.
Einer der wohl ältesten Fertigteilbauten der Welt steht im westafrikanischen Ghana. Im Rennen um das afrikanische Gold hatten es portugiesische Soldaten so eilig, dass sie fertig behauene Balken und Steinblöcke per Schiff aus Portugal mitbrachten, um innerhalb weniger Wochen 1482 die Festung Elmina aus dem Boden zu stampfen. Die Burg mit ihrem Sklaven-Verlies wurde zum berüchtigten Symbol für Sklaverei und Menschenhandel. Und sie ist Zeugin eines Wettstreits um Rohstoffe in Afrika, der noch vor dem Aufbruch nach Amerika begann.
Sklaverei ist wichtiger als die Dampfmaschine
Eigentlich ist Afrika die Neue Welt, meint der Historiker und Journalist Howard French in einem neuen Buch, das die Weltgeschichte auf den Kopf stellen möchte. Der Wohlstand in Europa und Afrika ist zulasten Afrikas entstanden, vor allem auf dem Rücken der Sklaven. Sklaverei und Plantagenarbeit sind wichtigere Grundlagen unserer Wirtschaft als Technologie. Welche Verantwortung bedeutet das für Europa und Amerika?
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.