Ein früherer Halleiner ÖVP-Stadtrat soll dank der Hilfe des Salzburger Landeshauptmanns Wilfried Haslauer steile Karriere gemacht haben.
Holt Salzburgs Landeshauptmann wenige Tage vor der Wahl seine Vergangenheit ein? Im Februar 2011 erhielt Wilfried Haslauer – damals noch LH-Stellvertreter – ein E-Mail von ÖVP-Parteifreund Christian Stöckl. Dieser war damals noch Bürgermeister von Hallein. Betreff der brisanten Nachricht: „Intervention Georg Angerer“.
Stöckl bat darin laut Recherchen der Online-Plattform zackzack.at um Schützenhilfe. Angerer sollte demnach mithilfe von Haslauer den Posten des Salzburger Landespolizeidirektors bekommen – oder einen sonstigen „A-Posten bei der Polizei oder beim Land/BH.“ Angerer war zuvor ÖVP-Stadtrat in Hallein und arbeitete 2011 im Innenministerium.
Vertrauter von Haslauer versprach prompte Hilfe
Ein enger Vertrauter Haslauers antwortete auf das Mail, versprach Unterstützung. „Lieber Christian, wir sind zu Eurem berechtigten Anliegen in laufenden Gesprächen mit dem Kabinett unserer Frau Innenministerin [...]“, heißt es wörtlich. Die mutmaßliche Hilfe von Haslauer brachte nichts, Angerer bekam den Posten nicht.
Weitere Versuche, einen ranghohen Beamtenposten zu bekommen, schlugen – offenbar trotz der neuerlichen Unterstützung von Haslauer – ebenso fehl. 2016 wurde Angerer schließlich Chef des Salzburger Verfassungsschutzes. Wilfried Haslauer war zu diesem Zeitpunkt bereits Landeshauptmann.
Ex-Stadtrat hat neuen Karriereplan
Seit Februar dieses Jahres hat der ehemalige Stadtrat einen neuen Karriereplan. Georg Angerer möchte Tennengauer Bezirkshauptmann werden - die „Krone“ berichtete über seine Bewerbung. Alle Beteiligten wollten sich zur aktuellen Causa bislang noch nicht äußern.
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