„Krone“-Analyse

Sportstätten-Misere: Es besteht Handlungsbedarf!

Salzburg
19.04.2023 10:30
Salzburg hat im Bereich der sportlichen Infrastruktur noch ganz viel Luft nach oben. Veränderungen sind dringend notwendig, damit genug Spitzensportler nachkommen.

Salzburg und seine Sportstätten: Das ist seit vielen Jahren ein heißes Thema. Immer wieder schlagen Verbände und Vereine – vor allem kleinere – Alarm. Ihnen fehlen die Flächen, ihren Sport ordentlich auszuüben.

Der Schwimmsport, wo Salzburg mit Luka Mladenovic etwa über einen aussichtsreichen Kandidaten für die Olympischen Spiele verfügt, leidet darunter. Der Standort im Universitäts- und Leistungssportzentrum (ULSZ) Rif sei laut Verbandspräsident Clemens Weis zwar „tip top“, vom Ideal-Zustand ist man dort aber trotzdem entfernt. Und dieser wird wohl auch unerreichbar bleiben.

„Neue Halle wäre eine riesige Verbesserung“
Denn die olympische Norm schreibt zehn 50-Meter-Bahnen unter einem Dach vor. Im gesamten Bundesland gibt es aber nur zwei Hallenbahnen, die eine derartige Länge aufweisen – beide befinden sich ebendort in Rif. Daneben finden sich im nördlichen Teil des Bundeslands noch das AYA- (6 mal 25 Meter) und das Paracelsusbad (4 mal 25), wobei dieses seit dem Umbau nicht mehr auf den Vereinssport ausgerichtet ist. Der Flachgau, der bevölkerungsreichste Bezirk, verfügt hingegen über kein einziges Hallenbad – noch. Denn der Bau eines neuen überdachten Schwimmbeckens mit acht Bahnen in Seekirchen ist geplant und gilt als fix.

„Die neue Halle wäre eine riesige Verbesserung für uns“, erklärt Weis, der auch den Triathlonsport und die breite Masse in der Region als Nutznießer sieht. Abgesehen davon, dass es überlebenswichtig sein kann, schwimmen zu lernen.

 Einige Gemeinden zögern aber. Die Instandhaltungskosten derartiger Sportstätten sind hoch. So lässt der Spatenstich vorerst noch auf sich warten.

Hohe Kosten sind auch beim Eissport ein Thema. Im gesamten Bundesland gibt es gerade einmal zwei Eisflächen unter Dach: in Zell am See und in der Landeshauptstadt im Volksgarten, wo sich viele Vereine die Eiszeiten aufteilen müssen. Womit Salzburg im österreichweiten Vergleich nur vor Schlusslicht Burgenland liegt. Der Eiskunstlauf muss in Folge dessen auf die Hallen in Telfs (T) oder nach Gmunden (OÖ) ausweichen – ein enormer zusätzlicher Aufwand für die Vereine, Eltern und (Nachwuchs-) Sportler, die schon jetzt mit den vorhandenen Möglichkeiten viel herausholen und gute Erfolge, auch im Österreich-Vergleich, zu verzeichnen haben.

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