Für die einen ist es nur irgendein stechendes Insekt, für die anderen ein Sensationsfund - bei einem neu angelegten Amphibientümpel am Linzer Segelflugplatz wurde nun erstmals in Oberösterreich eine amerikanische Mauerwespe entdeckt.
Erst zweimal konnte die Amerikanische Mauerwespe bislang in Österreich nachgewiesen werden: Nach der ersten Sichtung im Jahr 2002 in Kärnten und einen weiteren Fund 2013 in Niederösterreich, gelang der Naturkundlichen Station Linz nun auch der Erstnachweis für Oberösterreich. Auf dem Segelflugplatz Linz-Ost an einem neu angelegten Amphibientümpel wurde die exotisch anmutende Wespe von Gudrun Fuß (Naturkundliche Station der Stadt Linz) entdeckt und fotografiert und von Martin Schwarz, Mitarbeiter des Biologiezentrum Linz als Amerikanische Mauerwespe identifiziert und bestimmt.
Friedfertige Wespenart
Die Art wurde mehrfach von unterschiedlichen Ausgangspopulationen nach Europa eingeschleppt und stammt ursprünglich aus Nord- und Mittelamerika. Mit einer Länge von 17 bis 28 Millimetern ist die Amerikanische Mauerwespe (Sceliphron caementarium), dem langen, in der Regel schwarzen Hinterleibsstielchen und den dunklen Flügeln eine stattliche Erscheinung. Die erwachsenen Tiere ernähren sich von Nektar. Die Angst vor Stichen ist unbegründet, da die Art sehr friedfertig ist.
Sichtungen können gemeldet werden
Die einzeln lebende Mauerwespe baut klumpenförmige Nester aus Lehm, die bis zu 25 Brutzellen enthalten und faustgroß werden können. Das Weibchen sammelt weichen Lehm mit ihren Mundwerkzeugen, formt ihn zu Ballen und baut daraus in witterungsgeschützten Bereichen ihr Nest. Zur Versorgung der Brut wird jede Zelle mit mehreren vom Weibchen gefangenen und betäubten Spinnen gefüllt, ehe ein einzelnes Ei daraufgelegt und die Zelle verschlossen wird. Zu erwarten ist, dass die Amerikanische Mauerwespe in den kommenden Jahren noch häufiger zu finden sein wird und sich in Oberösterreich weiter etablieren wird. Die Naturkundliche Station der Stadt Linz nimmt Fundmeldungen mit Foto per Mail unter nast@mag.linz.at oder unterwww.naturbeobachtung.at entgegen.
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