Der Fachkräftemangel in Salzburg ist eklatant. Um diesem entgegenzuwirken, öffnen am Freitag mehr als 50 Pongauer Betriebe ihre Türen und laden potenzielle Lehrlinge dazu ein, für einen Abend in die Branche reinzuschnuppern.
„Die Lehre muss wieder an Wert gewinnen“, sagt Thomas Burgstaller, Leiter des AMS in Bischofshofen. Aktuell sind in Salzburg 1250 offene Lehrstellen ausgeschrieben, davon 419 im Pongau. „Dem gegenüber stehen 13 lehrstellensuchende Jugendliche, die ab sofort in eine Firma eintreten können sowie 36 Jugendliche, die zumeist noch in der Regelschule sind“, erklärt er. Um dem Fachkräftemangel – der laut Burgstaller seit Jahren ein Problem ist – entgegenzuwirken, veranstaltet die Wirtschaftskammer mit der Lehre Salzburg heuer erneut die Lange Nacht der Lehre. Nachdem das Pilotprojekt 2022 im Tennengau erste Erfolge erzielte – es konnten einige Lehrlingsverträge unterzeichnet werden – öffnen am Freitag mehr als 50 Pongauer Betriebe für sechs Stunden ihre Türen. Dabei begrüßen sie Jugendliche, Eltern und Schulklassen. „Wir möchten die jungen Leute und deren Eltern unkompliziert mit Lehrbetrieben zusammenbringen“, sagt Andrea Kurz von der Lehre Salzburg.
Zwischen 15 und 21 Uhr können die Jugendlichen Betriebe wie Atomic und Snow Space besuchen und in die unterschiedlichsten Branchen reinschnuppern. Doch auch kleinere Betriebe wie die Malermeisterei Taxer in Hüttschlag oder das Musikhaus Lechner in Bischofshofen freuen sich über potenzielle Lehrlinge. „Wir möchten ein authentisches Bild der Lehre vermitteln und sie den Jugendlichen schmackhaft machen“, so Kurz. Das große Ziel sei vor allem eines: dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Auch für Maturanten und Pflichtschulabgänger
Die Veranstalter erwarten am Freitag 500 Besucher. „Bis jetzt haben sich rund 400 Personen angekündigt. Man kann aber auch ohne Anmeldung kommen“, erklärt Kurz. Neben Pflichtschulabgängern sollen bei der Langen Nacht der Lehre auch Maturanten dazu animiert werden, über eine Lehre nachzudenken. „Wir brauchen unbedingt Fachkräfte im Land. Und die Schule muss nicht mit der Lehre konkurrieren“, sagt Burgstaller.
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