Der Mobilitätsgipfel im Bundeskanzleramt am Mittwoch sorgt jetzt für großes Kopfschütteln und viel Kritik. Bundeskanzler Nehammer (ÖVP) verweist aber auf die Wichtigkeit der Debatten.
Die von Nehammer inszenierte Auto-Show im Kanzleramt, die man mit „Super E-Fuel“ betiteln konnte, sorgt für Verwunderung und Kopfschütteln.
Beim Koalitionspartner, bei NGOs, bei internationalen Experten wie dem deutschen „Automobilpapst“ Ferdinand Dudenhöffer.
Top-Grüne wollten sich nicht äußern. Dafür meldete sich Klimasprecher Lukas Hammer in der „Krone“ zu Wort. „Die Entscheidungen über die Zukunft des Verbrennungsmotors bei Pkw sind längst getroffen - die Zukunft ist elektrisch.“
Kogler: „E-Fuels nicht zukunftsweisend“
Die E-Fuel-Schiene sei viel zu kostspielig und wenig zukunftsweisend, sagte schon vor Wochen Vizekanzler Werner Kogler (Grüne). „Rechtskonservative Programme können die Gesetze der Physik nicht außer Kraft setzen.“ Die Regierung wird deshalb nicht platzen wie ein überhitzter Sommerreifen. Doch offenbart die Episode - nach dem Mietpreisdeckel-Debakel, das die Grünen tatsächlich an die Schmerzgrenze trieb - einmal mehr Dissonanzen.
„Wir werden E-Fuels aber für Schiffe, Flugzeuge und Lkw brauchen“, sagt hingegen Wissenschafter Stefan Schleicher im Gespräch mit der „Krone“. „Aber die Zukunft des individuellen Verkehrs ist definitiv elektrisch.“
Nehammer zeigte sich nach seinem umstrittenen Autogipfel mit Experten eher vage. Es sei wichtig, verschiedene Perspektiven zu erörtern, so der Regierungschef. „Die Frage der Mobilität kann nicht sozusagen nur auf eine Form der Technologie setzen.“
„Nebelgranate“ oder doch eher„Message Control“?
Kritiker mögen die aufsehenerregende Aktion mit dem Werfen von „Nebelgranaten“ bezeichnen. Man könnte auch Nehammers Kommunikationschef Gerald Fleischmann bemühen. In seinem aktuellen Buch über „Message Control“ bringt er den Begriff SNU ins Spiel: „strategisch notwendiger Unsinn.“
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