Während Länder wie Spanien und auch Deutschland, das große Handelsinteressen in Südamerika hat, auf einen möglichst baldigen Abschluss des Mercosur-Handelspakts drängen, beharrt die österreichische Regierung auf ihrem Nein. Sie bekommt auch starke Schützenhilfe von Landwirtschaftskammer und der Umweltorganisation Greenpeace. Letztere warnt nun vor der Einfuhr gefährlicher Stoffe im Rahmen des Abkommens.
Das EU-Mercosur-Abkommen würde sowohl die Menge der eingesetzten Pestizide als auch die Menge der in der EU verkauften pestizidbelasteten Produkte erhöhen. Das Abkommen müsse daher gestoppt werden, forderte Greenpeace am Donnerstag. „Handelsabkommen, die die Produktion, den Handel und den Einsatz von chemischen Pestiziden steigern, sollten eigentlich der Vergangenheit angehören“, kritisierten die Umweltschützer.
Greenpeace hatte nach eigenen Angaben brasilianische Limetten, die in Supermärkten in acht EU-Ländern verkauft wurden, auf Pestizidbelastungen hin untersucht. Diese Limetten seien in einem akkreditierten und zertifizierten Labor getestet worden. Das Labor habe Rückstände zahlreicher Pestizide festgestellt, die in Europa hergestellt und nach Brasilien exportiert würden.
Pestizide in EU produziert, in Brasilien eingesetzt
„Diese Ergebnisse sind ein weiterer Beweis dafür, dass giftige Substanzen, von denen einige in der EU nicht zugelassen sind, nach Brasilien exportiert und in Form von Rückständen auf Lebensmitteln zurück nach Europa gelangen“, hieß es bei Greenpeace. Und dies erfolge bereits ohne das Handelsabkommen. Neben dem Nein für Mercosur wird auch ein umfassendes Ausfuhrverbot für Pestizide gefordert.
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