Abkopplung misslungen

Elon Musks Mega-Rakete explodiert kurz nach Start

Wissenschaft
20.04.2023 15:48

Die unbemannte „Starship“-Riesenrakete der US-Firma SpaceX ist bei ihrem ersten Testflug explodiert. Der Start gelang, danach misslang aber die Abkoppelung der oberen Stufe vom Booster. Die Rakete zerbrach in mehrere Teile und explodierte. Das private Raumfahrtunternehmen von Elon Musk bewertete den Test trotzdem als Erfolg.

Der Start des größten Raketensystems der Raumfahrtgeschichte war für 15:30 vom Boca Chica Beach bei Brownsville im US-Staat Texas geplant, kurz davor wurde Countdown für letzte Überprüfungen unterbrochen. Der tatsächliche Start kurze Zeit später schaute auch vielversprechend aus, danach kam es aber zu Problemen. Livestream-Bilder zeigten wenige Minuten später einen Feuerball, als die Rakete kurz darauf explodierte.

„Rasche ungeplante Demontage“
Das Raketensystem besteht aus dem rund 70 Meter langen Booster „Super Heavy“ und der rund 50 Meter langen, ebenfalls „Starship“ genannten oberen Stufe. Die Abkopplung der oberen Stufe misslang. Kurz vor der Trennung der beiden Raketenstufen war zu sehen, wie das Raketensystem zu taumeln begann und schließlich mit Feuer zerbrach. „Als wenn der Flugtest nicht schon aufregend genug gewesen wäre, gab es eine rasche ungeplante Demontage des ‘Starship‘ vor der Trennung der Stufen“, teilte SpaceX kurz darauf per Kurznachrichtendienst Twitter mit.

„Bei so einem Test hängt der Erfolg davon ab, was wir lernen, und der heutige Test wird uns dabei helfen, die Zuverlässigkeit von ‘Starship‘ zu verbessern“, hieß es weiter. Das Team werde die Daten des Tests nun ausgiebig auswerten und auf einen nächsten Teststart hinarbeiten. Das Raumfahrtunternehmen SpaceX gratulierte dem Team auf Twitter trotzdem zum ersten integrierten Flugtest der Rakete. Auch Firmenchef Elon Musk gratulierte: „Wir haben für den nächsten Test in ein paar Monaten viel gelernt“, schrieb er zudem.

Weit hätte das „Starship“ auch dann nicht fliegen sollen, wenn alles gut gegangen wäre: Beim Test am Donnerstag sollte es abheben und nach 90 Minuten vor der hawaiianischen Insel Kauai im Pazifik landen. Das „Starship“-System ist so konstruiert, dass Raumschiff und Rakete nach der Rückkehr auf die Erde wiederverwendet werden können. Die obere Stufe war schon mehrfach alleine getestet worden, dies war aber der erste gemeinsame Flugtest des gesamten Raketensystems.

Rakete für Marsflüge gedacht
Das insgesamt rund 120 Meter lange System soll künftig weit über 100 Tonnen Ladung transportieren können. Angetrieben wird die Rakete mit 33 „Raptor“-Triebwerken, die mit flüssigem Methan und flüssigem Sauerstoff betrieben werden. Das System soll im All betankt werden können. Mit dem SpaceX-„Starship“ will die US-Raumfahrtbehörde NASA Astronauten auf den Mond bringen. SpaceX hofft, eines Tages bis zum Mars zu kommen.

Bereits der erste Test des „Spaceship“ -  musste abgeblasen werden, der zweite Versuch klappte nur halb. Eigentlich hätte das „Starship“ des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk bereits am Montag in Brownsville zu einem ersten kurzen Testflug abheben sollen. Das wurde aber kurz vor dem geplanten Start wegen eines Problems mit einem Ventil verschoben.

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