Putin greift durch

Hohe Verluste: Pazifikflotten-Kommandeur gefeuert

Ausland
20.04.2023 15:59

Wenige Tage nach einer groß angelegten Militärübung muss der Kommandeur der russischen Pazifikflotte seinen Posten räumen. „Admiral Sergej Awakjanz ist derzeit im Urlaub mit anschließender Entlassung in die Reserve“, wurde die Flotte am Donnerstag von Russlands staatlichen Nachrichtenagenturen zitiert.

Offiziell lautete die Begründung, der vor Kurzem 65 Jahre alt gewordene Awakjanz habe die Altersobergrenze für einen Dienst in der russischen Armee erreicht. Allerdings gibt es hier auch andere Beispiele: Generalstabschef Waleri Gerassimow etwa, der die Truppen im Krieg als Kommandeur führt, ist bereits 67 Jahre alt. Unabhängige russische Medien wiesen zur Begründung der Entlassung auf die hohen Verluste hin, die eine Brigade der Flotte im Krieg in der Ukraine erlitten haben soll.

Flotte unangekündigt in höchste Alarmbereitschaft versetzt
Wer Awakjanz, der seinen Posten seit 2012 innehatte, nachfolgt, ist noch nicht bekannt. Erst in der vergangenen Woche hatte er von sich reden gemacht, als die gesamte russische Pazifikflotte ohne vorherige Ankündigung in Alarm- und Gefechtsbereitschaft versetzt wurde. Trainiert wurde auf Schiffen etwa unweit der Insel Sachalin sowie bei den südlichen Kurileninseln, um die es seit Jahrzehnten Streit mit Japan gibt.

Umbruch auch bei russischen Ukraine-Truppen?
Laut Einschätzung britischer Geheimdienste könnte das russische Militär auch in den besetzen Gebieten in der Ukraine im Umbruch sein. Ein Anzeichen dafür ist dem aktuellen Lagebericht aus London zufolge eine Mitteilung des Kreml zu einem Besuch von Präsident Wladimir Putin bei regionalen Kampftruppen am Fluss Dnipro. Die Bezeichnung dieser Truppen als größere, nach dem Dnipro benannte Einheit sei neu, hieß es.

London: Schwere Verluste zwingen Russland zu Neuaufstellung
Zu Beginn des Krieges seien die regionalen Kampftruppen nach ihren Heimatbezirken in Russland benannt gewesen. Dass es nun mutmaßlich eine neue russische Dnipro-Kampfeinheit gebe, deute darauf hin, dass sich das Militär neu aufgestellt habe. Die Briten vermuten, dass der Grund dafür schwere Verluste sein könnten. Die Truppen am Dnipro seien wahrscheinlich damit beauftragt, den südlichen Teil des besetzten Gebiets zu verteidigen.

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