Das war knapp!
„Braver“: Videos zeigen Begegnungen mit Bären
Begegnungen mit Bären können in einer Katastrophe enden. Besonders in der Region im italienischen Trient kam es zuletzt zu teils tödlichen Attacken. Doch die tierischen Begegnungen können auch anders verlaufen, wie drei Videos zeigen.
In der Region Trient kam es zuletzt vermehrt zu Bärenangriffen auf Menschen. So hat beispielsweise die mittlerweile eingefangene Bärin JJ4 vor zwei Wochen einen 26-jährigen Jogger in Caldes im Trentiner Tal Val di Sole getötet.
Ein unter dem Code MJ5 bekanntes Tier soll zudem Anfang März einen Mann angegriffen haben. Dieser musste am Arm operiert werden. Die Trentiner Forstbehörde ist schon auf der Suche nach MJ5. Doch nicht jede Begegnung endet in einer Katastrophe, wie drei Videos aus Südtirol zeigen.
Ein Video - gepostet von einem italienischen Lokalsender - zeigt, wie ein Bär plötzlich hinter einem Kind auftaucht. Der junge Bub behält allerdings die Nerven und bewegt sich mit dem Rücken zum Tier langsam den Berg hinunter. Nach einiger Zeit verliert der Bär das Interesse und läuft davon.
Ein anderer Mitschnitt zeigt, wie ein Motorradfahrer am Wegesrand auf einen Bären trifft. Das Tier interessiert sich aber nicht wirklich für den überraschenden Besuch. Stattdessen widmet sich der Bär der eigenen Körperpflege und richtet hin und wieder einen prüfenden Blick in die Richtung des Motorradfahrers. Der entschließt sich dann nach einiger Zeit umzudrehen und sieht dem Bären dabei zu, wie er im Rückspiegel kleiner wird.
Ein weiteres Video, ebenfalls aus Südtirol, zeigt jedoch ein knapperes Aufeinandertreffen. Dabei läuft ein besonders neugieriger Bär von einer Böschung aus auf einen Wanderer zu. Der versucht das Tier, immer wieder mit „Shhhh,…Braver“ zu beruhigen. Der Mitschnitt endet, da verfolgt der Bär den Wanderer noch. Da das Video aber im Internet gelandet ist, ist davon auszugehen, dass er tatsächlich ein „Braver“ war.
Problembären sollen erlegt werden
Doch für Bären, die tatsächlich Menschen verletzen, dürfte es in der Region künftig ungemütlich werden. Die Provinz Trient bleibt bei ihrem Vorhaben, Problembären zu erlegen. Gegen die Tötung der Problembären laufen Tierschützer Sturm und kündigten Protestaktionen an.
Der Tierschutzverband OIPA hat auf der Plattform Change.org eine Online-Petition für die Freilassung von JJ4 initiiert, die in wenigen Stunden über 100.000 Unterschriften gesammelt hat. Der Chef der Grünen, Angelo Bonelli, warnte vor einer „Racheaktion“ gegen die Bärenbevölkerung. Am Freitag ist eine Protestdemonstration geplant.
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