Das vergangene Geschäftsjahr war für die Hypo Vorarlberg ein historisches: Das landeseigene Geldinstitut konnte das Gesamtergebnis vor Steuern auf über 160 Millionen Euro hinaufschrauben.
Unterm Strich stand ein Rekordergebnis von 160,7 Millionen Euro, nach Steuern bleibt immer noch ein Plus von 120,1 Millionen - damit ist der Gewinn um fast 80 Prozent höher als im Jahr davor. „Wir hatten ein sehr gutes, solides operatives Jahr“, so der angesichts der starken Zahlen doch recht nüchterne Befund von Vorstandschef Michel Haller. Seine Zurückhaltung mag auch daher rühren, dass positive Bewertungseffekte das Ergebnis vor Steuern mit rund 70 Millionen Euro beeinflusst haben. „Rechnet man die Bewertungseffekte heraus, bewegen wir uns immer noch in einem Bereich von etwa 90 Millionen Euro Gewinn“, betont Haller.
Wir hatten ein sehr gutes, solides operatives Jahr. Rechnet man die Bewertungseffekte heraus, bewegen wir uns immer noch in einem Bereich von etwa 90 Millionen Euro Gewinn.
Michel Haller, Vorstandschef der Hypo Vorarlberg
Bild: www.marcelmayer.com
Positive Impulse für Baubranche
Überaus erfreulich hätte sich das Kundengeschäft entwickelt, zudem sei der Risikovorsorgebedarf rückläufig. Die Geschäftsentwicklung bestätige auch die Strategie des Geldinstituts, nämlich eine Bank für Unternehmen und ein starker Partner in der Wohnbaufinanzierung zu sein, so Haller. Apropos Wohnbau: In diesem Bereich beobachtet man auch bei der Ländle-Hypo seit dem Sommer eine rasante Marktveränderung, das Kreditvolumen ist um rund 50 Prozent eingebrochen. Neben den steigenden Zinsen seien dafür auch die rigideren Vergabekriterien aufgrund der neuen KIM-Verordnung verantwortlich, so Haller.
Er spricht sich daher dafür aus, Sanierungen von der Verordnung auszunehmen - das brächte auch positive Impulse für die Baubranche, welche das Auftragsminus bereits zu spüren bekomme. Befragt nach der weiteren konjunkturellen Entwicklung, gab sich Haller zurückhaltend: „Man sieht noch keine großen Probleme, aber es knirscht.“ Trotz der Rezessionsgefahr geht er davon aus, dass die EZB die Zinsen noch zweimal erhöhen wird - „danach dürfte sich aber eine Seitwärtsbewegung einstellen, ab 2024 könnten die Zinsen sogar wieder sinken.“
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