Gute Nachrichten für die rund 90.700 Antragssteller der ersten Runde der Photovoltaik-Förderung: „Alle Anträge für private Sonnenkraftwerke können in der ersten Runde genehmigt werden“, sagte Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Donnerstag. Gleichzeitig bringe der große Andrang auf Photovoltaikanlagen sowohl die heimische Infrastruktur als auch das Fördersystem an die Grenzen. Hier sieht Gewessler Verbesserungsbedarf.
In der ersten Förderrunde gingen rund 100.000 Anträge ein, davon 90 Prozent für kleine Photovoltaikanlagen bis 20 Kilowattpeak und zehn Prozent für größere gewerbliche Anlagen. Durch das Vorziehen weiterer Mittel aus dem Klima- und Energiefonds konnten alle Förderanträge von Privatpersonen in der ersten Runde genehmigt werden. Gleichzeitig wurden auch alle offenen Anträge aus dem Vorjahr, die neu eingereicht wurden, genehmigt.
Drei weitere Förderrunden für insgesamt 600 Millionen Euro
Damit wurden in der ersten Runde 323 Millionen Euro an Förderungen zugesagt. Insgesamt stehen heuer 600 Millionen Euro zur Verfügung, drei weitere Förderrunden sind noch geplant. „Jedes einzelne Sonnenkraftwerk ersetzt dreckigen Strom aus Erdgas, mit jedem einzelnen Sonnenkraftwerk gewinnen wir Unabhängigkeit, saubere Luft und geringere Energiekosten“, sagte Gewessler. Ziel sei es, Österreich bis 2030 zu 100 Prozent mit erneuerbarem Strom zu versorgen.
Fördersystem durch hohe Nachfrage am Limit
Der Ausbau von Sonnenstrom schreite im Rekordtempo voran. „Dieses Tempo ist beeindruckend, es stellt uns aber auch vor Herausforderungen“, so die Ministerin. So führe die hohe Nachfrage teilweise zu einer Überlastung des Fördersystems. Gewessler schlug daher erneut vor, stattdessen die Mehrwertsteuer auf kleine Photovoltaikanlagen abzuschaffen. Für Privatpersonen wäre dann kein Antrag mehr notwendig. Entsprechende Gespräche mit dem Finanzminister würden derzeit geführt.
Das ÖVP-geführte Finanzministerium hatte sich in der Vergangenheit skeptisch zu dem Vorschlag geäußert. Die Mehrwertsteuersenkung käme nur den Produzenten zugute und würde nicht an die Konsumenten weitergegeben, so die Argumentation.
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