„Wohlverdient“
Selenskyj fordert Einladung zu NATO-Beitritt
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Donnerstagabend das westliche Verteidigungsbündnis NATO aufgefordert, bei seinem Gipfel im Juli den Weg zur Aufnahme seines Landes ins westliche Militärbündnis freizumachen. Zuvor hatte er NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Kiew empfangen (Video oben).
Weder in der Ukraine noch in Europa noch in der NATO würde die Mehrheit der Bevölkerung verstehen, wenn Kiew keine „wohlverdiente Einladung“ erhielte, sagte Selenskyj am Donnerstag in seiner täglichen, allabendlichen Videoansprache.
Bei dem Treffen mit Stoltenberg sei es nicht nur um die Verteidigung der Ukraine, sondern um die „Verteidigung der gesamten regelbasierten internationalen Ordnung und den Schutz des Lebens“ gegangen, sagte der ukrainische Präsident. Kaum jemand trage derzeit mehr zur euro-atlantischen Sicherheit bei als die ukrainischen Soldaten. Kiew habe daher „alles getan, um sicherzustellen, dass unsere Anfrage erfüllt wird“.
Mehrere NATO-Länder haben Bedenken
Gegen eine Aufnahme der Ukraine gibt es bei mehreren Mitgliedern der Allianz Bedenken. NATO-Generalsekretär Stoltenberg versprach der Ukraine hingegen bei seinem überraschenden Besuch in Kiew weitere Unterstützung bei ihren Bemühungen um einen Beitritt zum Militärbündnis.
„Ukraine steht ein Platz in der NATO zu“
Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Selenskyj sagte Stoltenberg: „Der Ukraine steht ein Platz in der NATO zu.“ Mit Unterstützung der NATO werde sie diesen auch im Laufe der Zeit einnehmen können. Er verwies dabei auch auf ein bereits Anfang April angekündigtes Unterstützungsprogramm für den Weg zur geplanten NATO-Mitgliedschaft der Ukraine.
Die auf mehrere Jahre angelegte Initiative soll dem Land die Anpassung an Bündnisstandards erleichtern und eine nahtlose Zusammenarbeit mit der NATO ermöglichen. Es sei „ein Beleg für das langfristige Engagement der NATO in der Ukraine“ sagte Stoltenberg bei seinem Besuch in Kiew.
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