Der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger TSMC geht auch für das laufende Quartal von weniger Nachfrage aus. So rechnet der Konzern aus Taiwan mit einem Umsatz zwischen 15,2 und 16 Milliarden US-Dollar (bis zu 14,6 Milliarden Euro) und damit mit einem Rückgang von knapp einem Zehntel im Vergleich zum Vorquartal, wie er am Donnerstag in Hsinchu mitteilte.
„Wir erwarten, dass unser Geschäft weiter von der Anpassung der Lagerbestände bei unseren Kunden beeinflusst wird“, sagte Finanzchef Wendell Huang. Auch dürfte die Profitabilität weiter sinken.
Der für das laufende Jahresviertel anvisierte Erlös fiel niedriger aus, als Analysten es im Schnitt erwartet hatten. Allerdings machte TSMC keine Abstriche bei der Investitionsplanung für dieses Jahr; in den vergangenen Tagen war in Medienberichten dahingehend spekuliert worden. Die Nachfrage in den ersten drei Monaten fiel auch nicht so schwach aus wie allgemein befürchtet.
Aktien von Chip-Ausrüstern legten zu
Die Aktien von Ausrüstern der Chipbranche profitierten davon. Waren ihre Kurse in den vergangenen Tagen unter Druck geraten, weil ihr Großabnehmer TSMC weniger Maschinen zu ordern drohte, zogen sie nun wieder etwas an. Die Aktie des Belichtungsmaschinenbauers ASML gewann in Amsterdam rund ein Prozent, diejenige von ASM International 1,2 Prozent. Papiere des deutschen Spezialmaschinenbauers Aixtron traten hingegen im MDax auf der Stelle. Für die TSMC-Aktien zeichneten sich im New Yorker Handel leichte Verluste ab.
Bilderstrecke: So sieht es in einer TSMC-Fabrik aus
TSMC-Finanzchef Huang sprach angesichts der beibehaltenen Planung von 32 bis 36 Milliarden US-Dollar Investitionsausgaben für dieses Jahr von einem „angemessenen und umsichtigen“ Budget. In der taiwanesischen Wirtschaftszeitung „Economic Daily News“ hatte es Anfang der Woche geheißen, TSMC könnte die Ausgaben auf 28 bis 32 Milliarden Dollar begrenzen wollen.
Nachfragerückgang soll sich verlangsamen
Der Nachfragerückgang im zweiten Quartal dürfte sich der Unternehmensplanung zufolge im Vergleich zum Vorquartal verlangsamen. In den ersten drei Monaten verbuchte TSMC einen Umsatz von umgerechnet 16,72 Milliarden US-Dollar - gegenüber dem Vorquartal ein Minus von gut 16 Prozent.
Unter dem Strich erzielte das Unternehmen, das Techriesen wie unter anderem Apple, Nvidia und AMD zu seinen Kunden zählt und als Gradmesser für die Elektronikbranche gilt, in den ersten drei Monaten des Jahres rund 207 Milliarden Taiwan-Dollar (6,2 Milliarden Euro) Gewinn. Das waren rund 30 Prozent weniger als im Vorquartal. Wegen der stark schwankenden Preise vergleichen Experten in der Halbleiterbranche Geschäftszahlen meist mit dem Vorquartal. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum konnte TSMC Umsatz und Gewinn hingegen leicht steigern.
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