64-jähriger Pensionist

Ein letzter 300 km/h-Ritt auf den „Teufelsberg“?

Toni Rechberger auf seiner Suzuki

(Bild: Manfred Binder/SMP)

Vorm berühmt-berüchtigen Motorrad-Rennen auf der Isle of Man lief Toni Rechberger die gesamte Strecke ab.

(Bild: Josef F. Weiser)

Vor zehn Monaten war er nach einem Trainingsunfall auf einer Intensivstation gelandet! Doch auch dieser Horrorabflug kann Toni Rechberger (64) nicht davon abhalten, am Sonntag beim Motorrad-Bergklassiker von Landshaag an den Start zu gehen. Zum 40. und angeblich letzten Mal . . . 

Mit einem 11,73-km/h-Schnitt war er letzten Sonntag beim Viertel-Marathon in Linz unterwegs. Am Sobnntag werden es in Landshaag auf seiner Suzuki GSX-1000R ein letztes Mal knapp 180 sein. Und - spielt das Wetter mit - bis zu 300km/h-Spitze!

Toni Rechberger (64).

Mühlviertler. Ex-Bauingenieur. Jung-Pensionist. Hobbyläufer. Motorrad-Legende. Lokal-Hero. Ehemann. 17-facher Isle-of-Man-Starter. Landshaag-Inventar. Stehaufmännchen.

Dem letzten Juni im ersten Training fürs Bergrennen in Julbach die letzte Kurve zum Verhängnis wurde. Ergebnis: Schulterblatt ab, elf Rippen ab, Lunge gequetscht! „Ich war einen Tag auf der Intensiv, eine Woche im Spital und konnte drei Monate nur am Rücken schlafen“, erzählt „Mr. Unverwüstlich.“ Und: „Ein Zeichen, dass langsam die Zeit zum Aufhören da ist.“

Weshalb Rechberger nun vorm Landshaag-Wochenende seinen Abschied ankündigt. Vor seinem 40. Ritt auf den „Teufelsberg“. Auf dem er 1988 und 2010 triumphierte und der ihn 1979, 1983, 1989 und 1990 brutal abwarf. Trotzdem zweifeln Insider, dass für den 64-Jährigen Sonntag die letzte Startflagge fällt. Denn Landshaag ohne Rechberger wäre so, als würde die Donau rückwärts fließen.