Riesige Ölpest droht

Experten sollen rostenden Tanker vor Jemen bergen

Ausland
21.04.2023 13:27

Seit 2015 ankert der vor sich hin rostende Öltanker FSO Safer vor der Küste Jemens im Roten Meer und droht auseinanderzubrechen. Eine gewaltige Ölkatastrophe wäre die Folge. Niederländische Spezialisten sollen nun die gut 1,1 Million Barrel (knapp 175 Mio. Liter) Öl an Bord bergen. Am Freitag sind die Experten von Rotterdam aus in See gestochen.

Das 48 Jahre alte Schiff ankert seit dem Jahr 2015 vor dem Hafen Hodeidah, rund 60 Kilometer von bewohnten Gebieten in dem Bürgerkriegsland entfernt.  Bei einem Auseinanderbrechen des könnten das empfindliche Ökosystem sowie die Küstengemeinden mit verheerenden humanitären und ökologischen Folgen konfrontiert werden. Die Ölpest könnte den Lebensraum von Fischen, Schildkröten und Walen vernichten.

Das Unternehmen Boskalis wurde von den Vereinten Nationen mit der Bergung des Öltankers FSO Safer beauftragt. „Nach langer Vorbereitungszeit sind unsere Bergungsexperten nun bereit, loszulegen und das Öl aus der Safer zu entfernen“, sagte Boskalis-Chef Peter Berdowski.

Tanker soll in Werft geschleppt werden
Die Spezialisten der Boskalis-Tochter Smit Salvage werden nach Angaben des Unternehmens in etwa drei Wochen das Schiff erreichen. Dann müsse es zunächst genau untersucht werden, auch müssen gefährliche Gase aus den Tanks entfernt werden. Erst dann könne das Öl in einen anderen, sicheren Tanker gepumpt werden. Die FSO Safer soll dann zu einer Werft geschleppt werden.

Die fast 48 Jahre alte FSO Safer ist ein schwimmendes Öl-Lager, ein sogenanntes Floating Storage and Offloading Terminal (kurz FSO). Sie liegt etwa neun Kilometer vor der Küste des Jemen im Roten Meer. 

Schiff wurde seit 2015 nicht mehr gewartet
Wegen des Bürgerkriegs im Jemen ist das 350 Meter lange Schiff seit 2015 nicht mehr gewartet worden. Der Zustand ist nach Angaben von Experten so schlecht, dass große Lecks durch Rost drohen. Außerdem könnten die angesammelten Gase in den Tanks explodieren und ein Großfeuer auslösen. Für die Umwelt und die Wirtschaft in der Region hätte das katastrophale Folgen.

Bei Geberkonferenz Geld gesammelt
Im vergangenen Jahr hatten die UN gemeinsam mit den Niederlanden auf einer Geberkonferenz Geld für die Operation eingesammelt. Von den Gesamtkosten von etwa 144 Millionen Dollar (rund 131 Mio. Euro) fehlten nach Angaben der Vereinten Nationen noch 29 Millionen (knapp 26,5 Mio. Euro).

Porträt von krone.at
krone.at
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