Die Milchzähne verlieren wir vor allem deshalb, damit die größeren, zweiten „Beißerchen“ Platz im Kiefer bekommen. Wann der Zahnwechsel losgeht, warum die Milchzähne so heißen, wie viele „Kauwerkzeuge“ normal sind und was du sonst noch darüber wissen musst.
Milchzähne sind nicht nur schön anzusehen, weil sie so weiß sind. Wir brauchen sie auch, um sprechen zu lernen. S, T und Z bekämen wir ohne sie nicht einmal über die Lippen. Warum sie so heißen, weiß man noch nicht genau: Möglicherweise ist die Zahnfarbe an der Namensgebung schuld - ein Weiß mit blauem Schimmer, das an Milch erinnert. Zumindest eine schöne Theorie.
Aber auch die Lebensumstände könnten den Begriff geprägt haben. Schließlich sind wir Säuglinge, wenn wir das erste Mal zahnen und ernähren uns zu diesem Zeitpunkt fast nur von (Mutter-) Milch. Ein Mythos besagt außerdem, dass der große Hippokrates - der griechische Mediziner gilt als bedeutendster Arzt der Antike - den Begriff erfand. Der „Urvater der Medizin“ glaubte nämlich (irrtümlicherweise), dass sich die Milchzähne beim Stillen aus der Muttermilch bilden.
Ab der Volksschule geht es los
Jedes Kind besitzt 20 Milchzähne, zehn im Oberkiefer und zehn im Unterkiefer. Dass sie nach und nach ausfallen, ist ganz normal und passiert oft in der Reihenfolge, in der sie gekommen sind. Meist sind die beiden Schneidezähne in der Mitte des Unterkiefers die ersten, die hinauswollen. Los geht es mit etwa fünf bis sechs Jahren. Warum verliert man sie eigentlich?
Du wirst immer größer und größer, das fällt dir sicher auf. Dabei wachsen nicht nur deine Füße und brauchen neue Schuhe, sondern dein ganzer Körper. Dazu gehört auch der Kieferknochen. Nur die Milchzähne bleiben klein. Würden diese unser ganzes Leben einfach bestehen bleiben, hätten wir irgendwann riesige Lücken zwischen den Kauwerkzeugen. Das würde ganz schön komisch aussehen. Daher fallen sie aus und machen Platz für die zweiten Zähne.
Die zweiten Zähne warten auf ihren Einsatz
Die Natur sieht vor, dass diese zweiten, bleibenden „Beißerchen“ unterhalb der Milchzähne warten. Sie wachsen stetig, bewegen sich langsam nach oben und schieben sich irgendwann durch das Zahnfleisch an die Oberfläche. Mit etwa zwölf Jahren gilt der Zahnwechsel meist als abgeschlossen, das Kind bzw. der Jugendliche hat dann 28 Stück. Die vier restlichen sogenannten Weisheitszähne (das sind die hintersten Backenzähne) brechen oft erst im Alter von 18 bis 25 Jahren in die Mundhöhle durch, mitunter sogar gar nicht. Lass dich überraschen!
Die zweiten Zähne bleiben dir, solange du lebst, also gute 70 Jahre oder sogar länger. Das bedeutet aber auch, dass du diese besonders gut putzen musst, um keine Schäden und unangenehme Besuche beim Zahnarzt zu riskieren. Fällt dann ein „Beißerchen“ aus oder muss gezogen werden, wächst nichts mehr nach. Dann kann man sich nur noch sogenannte dritte Zähne - das sind künstlich hergestellte - anfertigen lassen.
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