Sie haben sich zusammengerollt, um sich zu schützen. Gegen den Strom hatten die kleinen Körper im Burgenland allerdings keine Chance ...
Eine Wiese, über und über voll mit gelben Löwenzahnblüten. Der Inbegriff von Sonne und Leben. Theoretisch. Praktisch ist genau um diese Wiese in Zurndorf ein Elektrozaun gespannt, der auch noch eingeschaltet ist. Obwohl das Grundstück leer ist. An den Ecken jeweils ein Schild mit der Aufschrift „Vorsicht Elektrozaun“.
Nur leider können Igel nicht lesen. Was zumindest vier „Meckis“ das Leben gekostet hat. Sie stecken beim Lokalaugenschein noch immer im Zaun und man hört, dass ihre kleinen Körper immer noch jede Sekunde einen Stromschlag bekommen. Da stellt sich die Frage, warum man ein leeres Grundstück mit eingeschaltetem Elektrozaun sichert.
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Bürgermeister Werner Friedl weiß es nicht, hat die Sache bei der Bezirkshauptmannschaft aber angezeigt. Detail am Rande: Früher hatte die Gemeinde dieses Grundstück gepachtet. Etliche Veranstaltungen gingen dort über die Bühne. Dann gab es eine Unstimmigkeit mit dem Besitzer. Dieser forderte die Wiese zurück und hat nun eben diesen Elektrozaun aufgestellt. „Er will dort irgendwann Schafe hinstellen“, weiß Friedl.
Wann? Das weiß er wiederum nicht. „Ich hoff nur, dass nicht noch mehr passiert“, meint der Bürgermeister. Die Igelfamilie, die dort gewohnt hat, kann man nicht mehr retten und für Menschen ist der Elektrozaun nicht lebensgefährlich, sondern bei Berührung lediglich schmerzhaft. Bleibt nur zu hoffen, dass sich andere Tiere fernhalten. Oder der Grundstücksbesitzer doch noch zur Vernunft kommt und den Strom einfach wieder ausschaltet.
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