Stufe drei in Tirol

Lawinengefahr steigt am Wochenende stark an

Tirol
22.04.2023 07:00

Sonne und Wärme werden die Wintersportler vor allem am Samstag noch einmal in die Berge locken - dort herrschen aber heikle Lawinenverhältnisse. Zurückhaltung ist angesagt.

Auf den Tiroler Bergen liegt jetzt, Ende April, so viel Schnee wie bisher kaum in der zu Ende gehenden Tourensaison. Vor diesem Hintergrund und wegen des angekündigten schönen Wetters gerade am Samstag wird es viele noch einmal mit Tourenski in die Höhe ziehen.

Nassschnee und schwache Altschichten
Doch die sollten auf der Hut sein, denn die Lawinenexperten geben für Samstag und Sonntag in ganz Tirol Gefahrenstufe drei – also erhebliche Gefahr! „Die Temperaturen steigen gerade am Samstag stark an, dies führt zu einem Nassschneeproblem der ohnehin schon durchfeuchteten Schneedecke“, sagt Norbert Lanzanasto vom Tiroler Lawinenwarndienst. Dazu seien die Schneeverhältnisse – trotz der beachtlichen Menge – schon am Morgen entsprechend schlecht. Genussskifahren dürften die Wintersportler nicht erwarten.

Zitat Icon

Die birnenförmigen Lockerschneelawinen beinhalten das Potenzial, Schneebretter auszulösen.

Norbert Lanzanasto, Lawinenwarndienst Tirol

Zum Nassschneeproblem vor allem unter 2700 Meter gesellen sich außerdem noch schwache Altschneeschichten zwischen 2400 und 2700 Meter. „Daher sind große Schneebretter möglich“, warnt Lanzanasto. „Außerdem heißt es die tageszeitliche Erwärmung beachten, die zu Selbstauslösungen etwa von Lockerschneelawinen führen wird.“ Da es am Sonntag warm bleibe, ändere sich wenig an der Lawinengefahr – sie falle eher noch ein wenig schärfer aus.

Hoher Ausgangspunkt, früh starten
„Weil in tieferen Regionen der Schnee fehlt, sollte man unbedingt in höheren Lagen starten, hier bietet sich etwa das Kühtai an“, sagt Mike Rutter von der Alpinen Auskunft des Alpenvereins Innsbruck. Stichwort „Höhere Lagen“: Christian Eder, Ausbildungsleiter Alpin der Tiroler Bergrettung, hat zuletzt bei einem Ausbildungskurs in der Silvretta rund um die Jamtalhütte tolle Verhältnisse vorgefunden.

„Der Zustieg zur Hütte ist überwiegend gut möglich, ohne die Ski tragen zu müssen“, sagt Eder. „Nach Übernachtung bietet sich etwa eine Tour zur Hinteren Jamspitze (3156 m) an. Gletscherausrüstung gehört dorthin unbedingt mitgenommen.“ Und ein sehr früher Start ist unerlässlich – überall in Tirols Bergen.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Tirol



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt