Die Pläne für ein Flüchtlingsquartier in einem ehemaligen Gasthaus sorgen bei der Bevölkerung von Schönau im Mühlkreis für Wirbel. Der ÖVP-Bürgermeister beruhigt, die FPÖ spart nicht mit heftiger Kritik.
Dreieinhalb Jahre nach der Neuübernahme gingen in der Oberndorfer Stub’m (vormals 54 Jahre Gasthaus Aumayr) im Jänner die Lichter aus. „Die Wirtin hat ein Kind bekommen, deshalb ist der Betrieb vorübergehend geschlossen“, erklärt ÖVP-Bürgermeister Herbert Haunschmied.
Wir hatten auch schon in der Vergangenheit Flüchtlinge in unserer Gemeinde. Wir haben mit ihnen keine schlechten Erfahrungen gemacht. Ich hoffe, dass es auch diesmal keine Probleme geben wird.
Herbert Haunschmied, ÖVP-Bürgermeister
Aufnahme sorgt für Gesprächsstoff
Bald sollen sich die Pforten wieder öffnen und 45 Flüchtlinge einziehen. „Davon habe ich auch schon gehört. Spruchreif ist es aber nicht“, sagt der Ortschef. In der Bevölkerung sorgt die Aufnahme der Asylwerber für Gesprächsstoff. Haunschmied: „Es werden sicher nicht alle 45 Flüchtlinge auf einen Schlag zu uns kommen. Wenn es Probleme geben sollte, werden wir die Aufnahme neuer Personen stoppen. Als Gemeinde haben wir keinen Einfluss auf die Unterbringung von Flüchtlingen.“ Dass die Anrainer nicht informiert wurden, stimme nicht.
Die Aufnahme von Flüchtlingen hat sich zu ein Geschäftsmodell entwickelt, dass die Nachbarn auskosten müssen. Leider wurde auch in Schönau über die Bevölkerung einfach nur drübergefahren.
Peter Handlos, Landtagsabgeordneter und FPÖ-Bezirkssprecher
„Die Wirtsfamilie geht damit offen um“, versichert Haunschmied. Die „Krone“ konnte Monika und Michael Jachs (Onkel von VP-Nationalrätin Johanna Jachs) bis Redaktionsschluss nicht erreichen. Der blaue Bezirkssprecher Peter Handlos teilt in Richtung ÖVP aus: „Es ist verwunderlich, dass in kleinen Gemeinden immer wieder Quartiere eröffnet werden, von der ÖVP aber keine Kritik kommt. Man könnte ja fast glauben, dass dies in schwarz regierten Gemeinden geradezu unterstützt wird.“
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