Steigende Armut

Immer größerer Ansturm auf Salzburgs Sozialmärkte

Der rege Zulauf auf die Salzburger Sozialmärkte ist im Winter sogar noch einmal geworden

(Bild: Tröster Andreas)

Die Armut nimmt in Österreich bedenklich zu - in Salzburg, wo ungefähr 12.000 Menschen als armutsgefährdet gelten, spürt man das ob der sehr hohen Kosten für das Leben um so mehr. Speziell in den Sozialmärkten.

Seit dem vergangenen Jahr gelten in Österreich bereits 201.000 Personen als armutsgefährdet. Das hat die Statistik Austria unlängst berechnet, das ist seit 2021 ein Anstieg von 1,8 auf gleich 2,3 Prozent der Bevölkerung. Und auf Salzburg umgelegt gelten somit in etwa 12.000 Personen als erheblich materiell und sozial benachteiligt.

Elisabeth Dank belegt den Anstieg bedürftiger Menschen mit den Zuwachszahlen beim großen Salzburger Sozialmarkt Soma in Itzling: „Es sind auch über den Winter immer mehr Leute zu uns gekommen. Nachdem es in vorgegangenen Jahren viele Flüchtlinge waren, haben wir den Anstieg jetzt wieder bei Österreichern stärker verspürt. Gesamt sind jeden Monat 40, 50 zusätzliche Personen dazugekommen“, erzählt Dank von Soma. Der Hauptgrund: die gestiegenen Betriebskosten. Die Konsequenz? Eine dritte Kasse musste her. „Und wir sind weiter auf Suche etwa nach Einräumern am Vormittag, um den Verkauf aufzustocken“, freut sich die Salzburgerin über jede weitere helfende Hand. Dank hofft zudem, ihren Kunden bald wieder mehr Obst und Gemüse anbieten kann.

Elisabeth Dank hat im SOMA sogar eine dritte Kasse aufgestellt

(Bild: Berger Susi)

„Trendumkehr ist ganz deutlich zu sehen“
Eine regelrechte Trendumkehr registriert indes Peter Linhuber. Er ist Leiter des Salzburger Vinzidach. Die Einrichtung betreut betroffene Personen beim Wohnen. „2022 war das Jahr, wo es erstmals seit 2018 eine echte Trendumkehr gab, es wieder mehr Leute geworden sind“ sagt Linhuber.

1575 Personen gelten in Salzburg laut dem Forum Wohnungslosenhilfe aktuell als obdachlos bzw. leben in etwa stark verschimmelten Räumen.