Seit Jänner gibt es großzügige Zuschüsse für alle, die bei uns Filme und Serien produzieren - auch international sorgt das für Aufsehen und lockte Produktionen wie „The Regime“ mit Kate Winslet an.
Ein echter Durchbruch für Österreich als Film- und Fernsehland gelang mit der Einführung des neuen Filmanreizmodells FISA+ zu Beginn des Jahres. In den wenigen Monaten seitdem hat es sich schon international herumgesprochen: Wer in Österreich dreht, bekommt jetzt einen Zuschuss von 30 Prozent der Kosten, außerdem gibt es „Zuckerln“ für umweltfreundliches Produzieren und einen hohen Frauenanteil (siehe Grafik): „Österreich ist damit ein Vorreiter, in Deutschland wird das gerade heftig diskutiert“, kündigte etwa Christoph Schneider, Chef des Streamingdienstes Amazon Prime Video für Deutschland und Österreich, an, künftig hierzulande mehr drehen zu wollen.
Derzeit laufen für Amazon bereits die Dreharbeiten zu den Serien „Mandy und die Mächte des Bösen“ und „Followers“ in Wien. Sofort auf den Förderzug aufgesprungen ist auch die Mega-Produktion „The Regime“ mit Kate Winslet, zuvor als „The Palace“ bekannt, die kürzlich in Wien gedreht wurde und bei Sky zu sehen sein wird.
Federführend in den Verhandlungen für die neue Förderung FISA+ war Alexander Dumreicher-Ivanceanu, Obmann des Fachverbands Film und Musik der österreichischen Wirtschaftskammer: „Wir haben das Modell zwei Jahre lang entwickelt und mit der Regierung verhandelt. Es ist ein ,Game-Changer‘ und stellt die gesamte heimische Filmwirtschaft auf neue Beine. Wir haben bereits eine Vielzahl an Anträgen.“
Knackpunkt sei gewesen, dass die Förderung nicht gedeckelt sei. Es seien 15 Millionen Euro für Kino und 25 Millionen Euro für TV und Streaming budgetiert, es gebe aber ein klares Bekenntnis nachzulegen, sollte mehr benötigt werden. Warum man hier seitens der Politik zu großzügig ist? „Weil jeder investierte Euro dreimal zurückkommt.“ Es gebe durch die Drehs viel Wertschöpfung in Bereichen wie Gastro, Hotels oder Logistik: „Wenn Kunst Arbeitsplätze schafft und Einnahmen stärkt, ist es eine Win-win-Situation für alle.“
Auch ORF-Film- und Serienchefin Andrea Bogad-Radatz ist begeistert: „Für uns im ORF hat das positive Auswirkungen, weil wir jetzt mehr Angebote für internationale Koproduktionen bekommen. Das macht es für uns leichter, da einzusteigen. Aber auch österreichische Themen und Orte sollen verstärkt vorkommen.“ Österreich als nächstem Hollywood steht also nichts mehr im Wege
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