Für muslimisches Fest
Sudan: Auch Armee stimmt nun Feuerpause zu
Im Sudan hat sich die Armee zu einer dreitägigen Feuerpause bereit erklärt. Diese solle noch am Freitag beginnen, damit das muslimische Fest zum Fastenbrechen nach dem Ramadan begangen werden könne, teilte das Militär mit.
„Die Streitkräfte hoffen, dass die Rebellen alle Bedingungen der Waffenruhe einhalten und keine militärischen Aktionen unternehmen werden, die die Waffenruhe behindern könnten.“ Zuvor hatte bereits die RSF-Miliz einem 72-stündigen Waffenstillstand zugestimmt. Seit fast einer Woche kämpfen im Sudan Armee und die paramilitärische Miliz um die Macht im Land.
Machtkampf der Anführer entbrannt
Hintergrund des Gewaltausbruchs ist ein erbitterter Machtkampf zwischen dem sudanesischen Machthaber General Abdel Fattah al-Burhan und seinem Stellvertreter Mohamed Hamdan Dagalo - auch bekannt unter dem Namen Hemedti -, dem Anführer der RSF. Der Konflikt in dem Land mit 46 Millionen Einwohnern eskalierte am Samstag, binnen weniger Stunden kam es zu heftigen Gefechten.
Seit dem Sturz des Langzeitmachthabers Omar al-Bashir 2019 und einem weiteren Putsch gegen eine daraufhin eingesetzte - faktisch aber vom Militär kontrollierte - Zivilregierung 2021 hat die Armee die Kontrolle im Sudan. Die RSF und das sudanesische Militär hatten bei beiden Machtübernahmen Hand in Hand gearbeitet.
Im Zuge des für April geplanten Übergangs zu einer zivilen Regierung sollten die Paramilitärs in die Streitkräfte eingegliedert werden. Das führte zu einem Machtkampf zwischen den einstigen Verbündeten. Dagalo warf Burhan vor, sein Amt als De-facto-Staatschef nicht aufgeben zu wollen und sich entgegen aller Absprachen an die Macht zu klammern.
Die RSF hatten sich 2013 aus Milizen im westlichen Bundesstaat Darfur zusammengeschlossen. Bei dem jahrzehntelangen Konflikt dort galten sie als brutal agierende Unterstützer der arabisch dominierten Regierung, die gewaltsam gegen die afrikanische Minderheit vorgingen. Die Gruppe und ihr Anführer Dagalo wurden für Massenvergewaltigungen und andere schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen verantwortlich gemacht.
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