Wegen hoher Verluste?

Kreml hat neue Flottenchefs für Ostsee und Pazifik

Ausland
21.04.2023 20:47

Nach einem Gespräch zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und Verteidigungsminister Sergej Schoigu ist klar: Russlands Flottenverbände in der Ostsee und im Pazifischen Ozean haben jeweils einen neuen Kommandanten bekommen.

Der bisherige Chef der Ostseeflotte, Admiral Viktor Liina (Foto im nächsten Tweet), leitet nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax vom Freitag nun die Pazifikflotte. „Der stellvertretende Generalstabschef, Vize-Admiral Wladimir Worobjow, ist zum Kommandanten der Ostseeflotte ernannt worden. Die entsprechenden Dokumente sind unterzeichnet“, berichtete Interfax weiter.

Nach Lob „beurlaubt“
Die Ablösung des bisherigen Chefs der Pazifikflotte, Sergej Awakjanz (Foto siehe unten), war am Donnerstag bekannt geworden. Resonanz rief die Neuigkeit vor allem im Zusammenhang mit dem Zeitpunkt hervor: Erst vor wenigen Tagen hatte die Pazifikflotte ein unangekündigtes Großmanöver gestartet. Obwohl Putin im Kreml bei einem Treffen mit Schoigu den Ablauf der Übungen lobte, wurde Awakjanz noch vor deren Ende beurlaubt.

Offiziell wurde der 65 Jahre alte Awakjanz wegen des Erreichens der Altersgrenze pensioniert. Unabhängige Medien wiesen hingegen auf die hohen Verluste hin, die Teile der Flotte unter Awakjanz‘ Führung in der Ukraine erlitten haben sollen. Künftig soll er einen Stab für die militärisch-sportliche und die patriotische Ausbildung leiten.

Flotten kämpfen im Ukraine-Krieg
Russland verfügt über vier Flotten. Als größte gilt die sogenannte Nordmeerflotte, in der unter anderem ein schwerer Flugzeugträger und zwei Raketenkreuzer dienen. Die zweitgrößte Flotte ist die Pazifikflotte, dann folgen Schwarzmeer- und Ostseeflotte. Angehörige aller vier Flottenverbände kämpfen auch in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine - zumeist als Marineinfanteristen.

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