Geheimdienste warnen!

Kreml-Dokumente: So will Putin Deutschland erobern

Ausland
22.04.2023 06:00

Russland soll mit einer ausgeklügelten Beeinflussungsstrategie das Ziel verfolgen, in Deutschland die Bereitschaft, die Ukraine zu unterstützen, sinken zu lassen. Dafür sollen Rechtsaußen- und Linksaußenparteien in unserem Nachbarland einer Koalition vereint werden.

Was haben Sahra Wagenknecht und die AfD gemeinsam? Trotz der vielen Unterschiede vertreten beide Lager die Ansicht, dass Deutschland besser mit Russland verhandeln solle, als der Ukraine Waffen zu liefern. Wagenknecht sagte etwa im Februar in einer Rede, für die Beendigung des Krieges brauche es keine Panzer, sondern Diplomatie und Kompromissbereitschaft.

„Mit jeder Waffe, die wir in das Pulverfass liefern, wächst die Gefahr eines Weltkriegs. Das muss enden und das ist keine Putin-Propaganda.“ Die Aussagen sorgten für heftige Kritik. Etwa bemängelte der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), dass Wagenknecht etwas als Frieden verkaufen wolle, was „ein Diktator, ein imperialistischer Diktator, Europa aufzwingt“.

Sahra Wagenknecht eckt mit ihren Ansichten immer wieder an. (Bild: AFP)
Sahra Wagenknecht eckt mit ihren Ansichten immer wieder an.

Angriff auf Solidarität mit Ukraine 
Europäische Geheimdienste gelangten nun an geheime Kreml-Dokumente und fanden dabei heraus, dass der stellvertretende Leiter der Präsidialverwaltung der Russischen Föderation am 13. Juli 2022 eine Gruppe russischer Politstrategen zu sich zitierte und ihnen mitteilte, dass Moskau seine Bemühungen auf Deutschland konzentrieren wolle.

Dort solle eine Stimmung verbreitet werden, die helfen würde, die Solidarität mit der Ukraine zu schmälern. Dafür sollten die Strategen die Europäische Union, die USA, Großbritannien und die NATO in den Augen der deutschen Bürger diskreditieren und sie davon überzeugen, dass die gegen Russland verhängten Sanktionen Deutschland schaden würden.

Trollfabriken treiben ihr Unwesen
In den Dokumenten heißt es auch, dass in diesem Zusammenhang eng mit russischen „Trollfabriken“ zusammengearbeitet worden sei, die Botschaften in den sozialen Netzwerken verbreiteten. Besonderes Augenmerk wurde auf den Anstieg der Energiepreise gelegt. Aufgrund des warmen Winters und der Diversifizierung der Energieversorgung schenkte die deutsche Gesellschaft dem allerdings nicht viel Aufmerksamkeit.

Um Desinformation und Propaganda zu verbreiten, brauchen Trollarmeen zunächst eines: Aufmerksamkeit. Um diese zu erhalten, sprechen sie kontroverse Themen und emotional ansprechende Inhalte an. Durch die Masse der Trolle erscheint diese für das ungeschulte Auge oft glaubwürdig. (Bild: Minerva Studio - stock.adobe.com)
Um Desinformation und Propaganda zu verbreiten, brauchen Trollarmeen zunächst eines: Aufmerksamkeit. Um diese zu erhalten, sprechen sie kontroverse Themen und emotional ansprechende Inhalte an. Durch die Masse der Trolle erscheint diese für das ungeschulte Auge oft glaubwürdig.

Neue politische Bewegung soll entstehen
Im Raum steht auch die Annahme, dass russische Meinungsmacher Proteste in ganz Deutschland als Plattform genutzt haben, um eigene Ideen voranzutreiben. Möglich ist, dass einige der Proteste sogar von russischen Experten gestartet wurden. Etwa wurden bei einigen Aktionen in Leipzig und Neustrelitz Slogans verwendet, die in russischen Dokumenten auftauchen, wie etwa „Womit werden wir im Winter heizen?“.

Der Kreml will damit eine neue politische Bewegung in die Welt setzen, die in Deutschland „Mehrheiten bei Wahlen auf allen Ebenen“ für sich gewinnen würde. Sahra Wagenknecht bestritt gegenüber der „Washington Post“, etwas von derartigen Kreml-Plänen gewusst zu haben, und gab an, dass sie nie mit der AfD zusammenarbeiten würde. Und auch AfD-Chef Tino Chrupalla bemerkte gegenüber dem Portal „t-online“, dass er das erste Mal von einem solchen Vorhaben höre.

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