Nach Schock in Kitz

Minutenlang unter Wasser: So geht es Dreijährigem

Tirol
23.04.2023 07:00

Ein Bub (3) lag vor gut zwei Wochen im Schwimmbad Kitzbühel minutenlang unbemerkt am Beckengrund. Es folgte eine dramatische Rettungsaktion, bei der Ersthelfer und Profis offenbar alles richtig machten. Denn jetzt gab es überwältigend positive Nachrichten aus der Klinik Innsbruck.

Dieses Drama ging ganz Tirol nahe – es ist der Albtraum einer jeden Familie: Ein Opa (77) und sein Enkel (3) verbringen den Nachmittag des 7. April in der Aquarena in Kitzbühel. Gegen 14.50 Uhr springt der Bub in ein 1,40 Meter tiefes Becken und geht unter. Still und unbemerkt, wie Fachleute immer wieder erklären, wenn die Frage auftaucht, warum niemand eingeschritten ist.

Zeit verrinnt, aber keiner bemerkt den Bub am Grund
Das Überwachungsvideo zeigt mehr als drei quälende Minuten, in denen niemand Notiz von der Tragödie nimmt. „Das ist fast nicht zum Anschauen, ganz entsetzlich“, blickt Kitzbühels Bergbahnchef und Aquarena-Betreiber Anton Bodner auf die Tage zurück, in denen man die Tragödie genau analysierte.

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Wir haben die Nachricht erhalten, dass der Bub pumperlgesund aus der Klinik Innsbruck entlassen wurde.

Anton Bodner

Wettlauf um Leben und Tod
Leute gehen am Beckenrand vorbei, Schwimmer sind in der Nähe – doch der Körper am Beckengrund fällt offenbar niemandem auf. Irgendwann sehen zwei Buben das Kind unter der Wasseroberfläche, gestikulieren. Da springt der Opa des Buben herbei und zieht ihn aus dem Becken. 

Der folgende Wettlauf um Leben und Tod des Dreijährigen endete jetzt mit großem Aufatmen. Angehörige, aber auch Helfer und Badbetreiber vergossen teils Freudentränen: „Wir haben die Nachricht erhalten, dass der Bub pumperlgsund aus der Klinik Innsbruck entlassen wurde“, schildert Bodner der „Krone“ hörbar berührt.

(Bild: zoom.tirol)

Schwimmgast und Bademeister reagieren toll
Möglich wurde das erfreuliche Ende auch durch die perfekte Rettungskette. Das Rote Kreuz ist binnen vier Minuten vor Ort und gibt das Lob an die Ersthelfer weiter: „Ein ausgebildeter Pfleger, der zufällig Badegast war, und der Bademeister haben toll die Erste-Hilfe-Maßnahmen gesetzt. Als wir eintrafen, lag das Kind in stabiler Seitenlage und hat noch Wasser erbrochen“, heißt es vom damaligen Rotkreuz-Team.

Die Absaugung des Wassers und die Zugabe von Sauerstoff gehören zu den Schritten der Profi-Helfer. Dass der Bub dann wieder etwas das Bewusstsein erlangt und sein Kreislauf stabil ist, gibt weitere Hoffnung. Das Team des C4 und die Ärzte in der Klinik Innsbruck übernehmen – bis Dauerfolgen für das Kleinkind nun ausgeschlossen werden konnten.

Ein Rucksack mit einer Ski-Einladung aus Kitz
Die Bergbahn übersandte der deutschen Familie (der Opa ist Kanadier) einen Rucksack mit einer Einladung zum Skifahren in der kommenden Saison. Samt Gummibärchen für den kleinen Ex-Patienten. Alles wurde gut.

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