Luftfahrt tüftelt

Abflug fürs Klima: Wie Flugzeuge jetzt grün werden

Oberösterreich
25.04.2023 15:30

Airbus, Boeing und Co. tüfteln mit ihren Zulieferern an Lösungen, die das Fliegen CO2-neutral machen. Vom Treibstoff bis zum Kleber: Alles wird für’s Klima jetzt hinterfragt. Auch bei einem Unternehmen aus dem Innviertel sind Hirnschmalz und neue Wege gefragt: bei der FACC. 

Kerosin als Inbegriff für Flugzeugtreibstoff, dazu die durch Abgase von Fliegern entstehenden Kondensstreifen, die Beobachtern klar machen, dass Fliegen nicht gerade die grünste Fortbewegungsform ist - das alles treibt die Luftfahrt in Sachen Klimaneutralität an.

„Nachhaltigkeit und CO2-neutrales Fliegen sind heute bei jedem unserer Kunden und auch bei uns ein fixer Bestandteil der Strategie“, sagt Robert Machtlinger, Vorstandschef von Flugzeugzulieferer FACC.

„Die ersten Wasserstoff-Flugzeuge wird‘s im Jahr 2035 geben“, rechnet Vorstandschef Robert Machtlinger. (Bild: Markus Wenzel)
„Die ersten Wasserstoff-Flugzeuge wird‘s im Jahr 2035 geben“, rechnet Vorstandschef Robert Machtlinger.

Die Innviertler stellen Landeklappen, Flügelspitzen, Triebwerksverkleidungen und Co. her, sind auch bei Kabinenausstattungen gefragt. Vieles wird in der Branche diskutiert, verrät der FACC-Chef: „Das geht von synthetischen Treibstoffen über leistungsfähigere Triebwerke und bessere Aerodynamik bis hin zu Leichtbau.“

Natufasern aus Zuckerrohr und Holz
Die Innviertler ersetzen bei Business-Jets Glas- oder Carbonfasern durch Naturfasern, die wiederum aus Zuckerrohr oder Holz hergestellt werden. Auch beim Kleber ist „bio“ am Vormarsch.

Produktionsprozesse werden neu gedacht: Durch einen höheren Automatisierungsgrad könnte der Energieeinsatz reduziert und zugleich die Stückzahlen deutlich erhöht werden. E-Antriebe werden eher bei Drohnen zum Einsatz kommen, rechnet Machtlinger: „Dafür wird’s die ersten Wasserstoff-Flugzeuge im Jahr 2035 geben.“

Um die CO2-Emissionen zu reduzieren, drehen die Innviertler an vielen Schrauben. (Bild: Markus Wenzel)
Um die CO2-Emissionen zu reduzieren, drehen die Innviertler an vielen Schrauben.

Entwicklung von Elektro-Jet nimmt immer mehr an Fahrt auf
Die Produktion der Batterien befindet sich im Hochlauf; 640 Jets wurden bereits bestellt; mit der Europäischen Agentur für Flugsicherheit befindet man sich in enger Abstimmung wegen der Zulassung - das sind drei Fakten, die unterstreichen, wie ernst es dem deutschen Unternehmen Lilium mit der Entwicklung seiner Elektro-Jets ist.

Auch Hörschinger sind Kunden
Senkrecht starten und landen sollen die Flugzeuge, die mit bis zu 250 km/h unterwegs sein können. Auch die Privatfluglinie GlobeAir ist Lilium im Wort: Die Hörschinger bestellten zwölf Elektro-Jets. Einsatzgebiet wird zu Beginn die Côte d’Azur sein, weil an der französischen Küste einfachere Flugbedingungen herrschen, es wenig Regen, Nebel oder Schnee gibt, so GlobeAir-Chef Bernhard Fragner.

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