Nach dem überraschenden Tod des damaligen Pächters Gerhard Mayer waren im September 2020 die Lichter im Gasthaus Lindbauer an der Linken Brückenstraße ausgegangen. Nun hat es sich Philipp Kaufmann zur Aufgabe gemacht, das altehrwürdige Wirtshaus am Urfahraner Donauufer wieder mit Leben zu erfüllen.
Philipp Kaufmann ist in der Linzer Gastrowelt der „Mann der Stunde“. Nach dem „Beenie.all day“ in Urfahr, dem „Lunzer Wirt“ in der Voest und dem „Cubus“ im AEC wurde er Freitag – wie berichtet – als Pächter des städtischen Oberwirts in St. Magdalena vorgestellt. Kein Wunder, dass seine „KaufmannGruppe“ inzwischen mit nahezu jedem Lokal in Verbindung gebracht wird, das auf dem Markt ist. Dieser Umstand war auch ausschlaggebend dafür, dass der Unternehmer im Gespräch mit der „Krone“ – angesprochen auf das leerstehende Traditionsgasthaus Lindbauer am Donauufer – schließlich zugab: „Ja, wir haben den Lindbauer gekauft.“
„Krone“: 2021 rankten sich Gerüchte um einen möglichen Abriss des Traditionswirtshauses von „Gastro-Legende“ Toni Kosik, welche zum Glück aus der Luft gegriffen waren. Die Linzer müssen sich auch weiter keine Sorgen machen. Oder, Herr Kaufmann?
Philipp Kaufmann: Nein, das müssen sie nicht. Im Gegenteil. Wir werden den Lindbauer ab Juni wieder mit Leben erfüllen. Ganz traditionell, mit allem was dazugehört. Später werden wir das Wirtshaus auch noch um ein eigenes Barbecue-Lokal - etwa mit Brisket aus dem Smoker auf der Karte - erweitern.
Wie kam es eigentlich zum Kauf der Gastro-Institution?
Wir – das sind meine Co-Geschäftsführer Alexander Vogel, Julian Eigl und ich – wollten den Lindbauer zuerst nur mieten. Doch im Lauf der Gespräche hat sich gezeigt, dass es Sinn macht, das historische Gebäude aus dem Jahr 1904 zu erwerben. Mit im Paket: der beliebte Würstelstand gegenüber.
Bei Ihren bisherigen Lokalen in Linz haben Sie gezeigt, dass Sie keinesfalls zwanghaft das Rad neu erfinden wollen. Was ist Ihr Ansatz?
Auch wenn es vielleicht wie eine Floskel klingt: Der Gast soll im Vordergrund stehen. Was habe ich von einem hippen Schi-Schi-Club, wenn der Service nicht passt oder das Essen nicht schmeckt? Uns ist ganz wichtig in unseren Küchen: Wir wollen kein Convenience, stattdessen das Farm-to-table-Prinzip etablieren. Heißt: Frische, nachhaltige Zutaten von regionalen Anbietern sollen über uns am Teller unserer Gäste landen. Zudem sollen unsere Betriebe ,dritte Orte‘ verkörpern. Lebensräume, abseits der Hektik des Alltags, an denen man sich vorübergehend zu Hause fühlt.
Oberwirt im Mai, Lindbauer im Juni. Was kommt als Nächstes, Herr Kaufmann?
Uns wird zwar inzwischen sehr viel angeboten, aber wir verfolgen einen gut durchdachten Plan. Auch wenn die Situation in der Gastronomie weiterhin herausfordernd bleibt, wollen wir über kurz oder lang – den Synergieeffekt nutzend – rund zehn Betriebe in Linz entwickeln.
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