Wegen schwerer Kämpfe:
USA evakuierten ihre Botschaft im Sudan
Angesichts der schweren Kämpfe im Sudan haben die USA am Samstag ihre Regierungsmitarbeiter aus dem Land abgezogen und ihre Botschaft in der Hauptstadt Khartum geschlossen. Sämtliche US-Diplomaten sowie deren Angehörige seien erfolgreich in Sicherheit gebracht worden, teilten das Weiße Haus und das US-Außenministerium in der Nacht zum Sonntag mit.
US-Präsident Joe Biden rief die kriegführenden Parteien zu einem sofortigen und bedingungslosen Waffenstillstand auf. Er forderte sie außerdem auf, humanitäre Hilfe nicht zu behindern und den Willen des sudanesischen Volkes zu respektieren. Er erhalte regelmäßig Berichte von seinem Team, um den Amerikanern im Sudan so weit wie möglich zu helfen und arbeite deswegen auch mit Verbündeten und Partnern, so Biden.
US-Außenminister Antony Blinken forderte die Konfliktparteien erneut auf, den Waffenstillstand wegen des muslimischen Festes zum Fastenbrechen nach dem Ramadan dringend einzuhalten und die Feindseligkeiten dauerhaft einzustellen.
Eine Woche nach Beginn der Kämpfe im Sudan wurden die ersten ausländischen Staatsangehörigen außer Landes gebracht. Im saudi-arabischen Jeddah kam am Samstag ein Schiff mit 50 eigenen Staatsbürgern „und einer Reihe von Staatsangehörigen befreundeter Länder“ an, weitere sollten folgen, wie das Staats-TV in dem Königreich berichtete.
Kämpf gehen trotz Waffenruhe weiter
Die Kämpfe im Sudan hielten trotz der Ankündigung einer Waffenruhe an. Sie waren vor rund einer Woche zwischen den zwei mächtigsten Generälen des Landes und ihren Einheiten ausgebrochen. Beide hatten das Land mit rund 46 Millionen Einwohner seit einem gemeinsamen Militärcoup im Jahr 2021 geführt.
Nun kämpft De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan, der auch Oberbefehlshaber der Armee ist, mit dem Militär gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdaan Daglo, den Anführer der mächtigen paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF). Eigentlich hätte Daglos Gruppe der Armee unterstellt und die Macht im Land wieder an eine zivile Regierung übertragen werden sollen.
In den vergangenen Tagen stand der Flughafen in Khartum im Zentrum der Kampfhandlungen. Ausländische Diplomaten bemühten sich immer wieder um eine stabile Feuerpause für die Evakuierung. Am Mittwoch wurde ein erster Versuch abgebrochen, Deutsche mit Maschinen der Luftwaffe außer Landes zu bringen, weil die Sicherheitslage in der umkämpften Hauptstadt als zu gefährlich für einen solchen Einsatz eingeschätzt wurde.
Derzeit rund 45 Österreicher im Sudan
Rund 45 Österreicherinnen und Österreicher befinden sich laut Informationen des österreichischen Außenministeriums derzeit im Sudan, die meisten davon sind Auslandsösterreicher und deren Angehörige.
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