Die österreichische Fußball Bundesliga will ihre Vereine Richtung Klimaneutralität führen, wie sie dieser Tage in einer Aussendung verkündete. Grundsätzlich eine gute Sache! Energiefressern, wie den zwingend vorgeschriebenen Rasenheizungen, geht es deswegen aber noch lange nicht an den Kragen. Ein „Querpass“ von „Krone“-Autor Diemtar Hofer.
Um die Lizenz für die Saison 2023/24 zu erhalten, muss jeder Bewerber „Maßnahmen ergreifen und umsetzen, um seinen ökologischen Fußabdruck zu verbessern“, heißt es verkürzt zusammengefasst in der Aussendung. Die Klubs sind also angehalten, vor allem an den Spieltagen zu schauen, wo CO² eingespart werden kann.
Bei der Lustenauer Austria wird man diesem Anspruch durch den Bau des neuen Stadions, das nach ökologischen Gesichtspunkten errichtet wird, gerecht. Bis es so weit ist, brauchen die Lustenauer eine Ausweichspielstätte. Bregenz wäre dabei die Wunschdestination. Doch bisher erteilte die Liga diesem Ansuchen keine Genehmigung, da es im ImmoAgentur-Stadion keine Rasenheizung gibt. Die ist nämlich zwingend vorgeschrieben.
Nun braucht man kein Experte zu sein, um zu wissen, dass so eine Heizung energietechnisch absoluter Wahnsinn ist. Der frühere deutsche Bundesliga-Manager Andreas Rettig hat errechnet, dass der Betrieb der Rasenheizung pro Tag so viel Energie verbraucht wie ein Einfamilienhaus im ganzen Jahr. Um auf Betriebstemperatur zu kommen, muss eine Rasenheizung ca. drei Tage vorher eingeschaltet werden. Die Liga sollte also überdenken, ob ein solches Kriterium noch zeitgemäß ist. Vor allem, wenn sie sich selbst in Sachen Klimaneutralität ernst nimmt.
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