Dem sechsjährigen Liam Walter aus Kärnten wurde Achtsamkeit und Umweltbewusstsein in die Wiege gelegt. Bereits vor zwei Jahren begann der selbstbewusste Bursche beim Spazierengehen mit seinen Eltern immer wieder achtlos weggeworfenen Müll aufzuheben.
„Zuerst dachten wir, dass es ein Zufall ist. Aber er hat es dann regelmäßig gemacht und auch gesagt, dass er es nicht richtig findet, dass die Leute einfach alles wegschmeißen“, erzählt Mama Madeleine Walter, die stolz auf ihren umweltbewussten Sohn ist.
Mit der Zeit hat sich die Leidenschaft des Sohnes auf die Eltern übertragen und jedes Wochenende wird genutzt, um entlang des Glanradweges und in der Fischl-Gegend Müll zu sammeln. Und der liegt wirklich überall herum. „Damit er nicht immer mit seinen bloßen Händen die Sachen aufhebt, haben wir ihm eine Müllzange besorgt“, betont Mama Madeleine. Liam hebt damit mittlerweile sogar Zigarettenstummel geschickt auf, die ihn ganz besonders stören, und lässt sie in den Müllbeutel fallen, den die Eltern immer mitnehmen.
„Zigarettenstummel sind besonders schlimm“
„Hunderte Zigarettenstummel hab ich schon aufgehoben. Die verrotten ja überhaupt nicht“, betont der Sechsjährige. Auf 300 Metern ist der Müllsack bereits zu einem Viertel voll. Von Dosen über Papierreste bis hin zu Flaschen ist alles dabei. „Wir haben sogar schon Wäscheständer, Einkaufswagen und E-Scooter aus der Glan geholt“, berichtet Papa Ronny. Das Glanufer ist übersät mit Müll. In der Nähe der Wohnsiedlung befindet sich eine Kuhweide, auch dort werden Dosen hineingeworfen.
Auch Kindergarten von Leidenschaft begeistert
„Die armen Kühe. Ich hab immer Angst, dass ihnen dadurch etwas passiert“, berichtet Liam, der im Herbst in die Volksschule gehen wird. Auch im Kindergarten weiß man von seiner Leidenschaft und ist begeistert. Wenn die Eltern einmal keine Zeit haben, geht Liam mit seiner Tante auf Müllsuche.
„Einmal wäre er beinahe in den Fischlteich gestiegen, weil dort ein ganzer Brotlaib geschwommen ist und er sich Sorgen um die Enten gemacht hat. Denn er weiß, dass die das nicht vertragen“, erklärt Mama Madeleine. Deshalb wird auch im Fischpark regelmäßig nach dem Rechten gesehen. Einer der größten Wünsche von Liam wäre, dass die Menschen nichts mehr wegwerfen und mehr Respekt vor Tieren haben.
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